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WDR zeigt Dokus über Gewalt in der Erziehung

Im November vor 15 Jahren trat das Gesetz zum Verbot von Gewalt in der Kindererziehung in Kraft. Dennoch werden in Deutschland jedes Jahr rund 1,6 Millionen Kinder heftig geschlagen. Der Westdeutsche Rundfunk zeigt zwei Filme zum Thema.

Foto: Flaggezeigen / CC BY-SA 3.0

WDR-Autorin Erika Fehse geht dabei den Fragen nach: Warum schlagen Eltern? Und was machen Schläge mit Kindern? In „Wer seine Kinder liebt, der züchtigt sie“ blickt sie am 30. Oktober um 23.15 Uhr zurück auf eine Generation von Kindern, bei denen Prügel oft zum Alltag gehörten. Drei Menschen mit unterschiedlichen sozialen Hintergründen schildern ihre Erlebnisse als Kinder und die Auswirkungen auf ihr heutiges Leben.

Am 5. November folgt die Reportage „Nur ein Klaps auf den Po? – Wenn Eltern ihre Kinder schlagen“ (22.30 Uhr) über ein Elternpaar, das zu diesem Thema sehr unterschiedliche Standpunkte vertritt, und einen Jungen, der regelmäßig von seinem Vater brutal geschlagen wurde.

Fehse recherchierte in einer Jugendwohngruppe der Arbeiterwohlfahrt, im Kinderschutzzentrum Dortmund, in der Kinderklinik Duisburg und in der Gesamtschule Gelsenkirchen. Der Bielefelder Erziehungswissenschaftler Holger Ziegler bilanziert: „Die große Mehrheit der geschlagenen Kinder ist unauffällig, unsichtbar, teilweise überangepasst. Das Problem ist, dass diese Kinder insbesondere von Institutionen ganz schnell aus dem Blick geraten.“