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Was bedeutet der Tarifabschluss für Hochschulbeschäftigte?

Rückwirkend zum 1. Januar 2017 gibt es eine Tabellenerhöhung von 2 Prozent, eine weitere um 2,35 Prozent folgt zum 1. Januar 2018. In den zwei Jahren steigen die Entgelte damit um 4,4 Prozent. Das ist ein sehr gutes Ergebnis!

 

Prozentuale Lohnerhöhungen von zunächst 2, dann weiteren 2,35 Prozent, zusätzlich eine neue Stufe 6 in den Entgeltgruppen 9 bis 15. Das haben die Gewerkschaften für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes der Länder in der zurückliegenden Tarifrunde erkämpft. Davon profitieren auch die Tarifbeschäftigten an den Hochschulen, darunter über 160.000 wissenschaftliche Angestellten, und an außeruniversitären Forschungseinrichtungen, die den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) anwenden.

Nach zwei ergebnislosen Verhandlungsrunden hatten die Beschäftigten ihren Forderungen in vielen Bundesländern mit Warnstreiks Nachdruck verliehen. Die GEW-Mitglieder waren dabei stark vertreten: Neben Lehrerinnen und Lehrern, Erzieherinnen und Erziehern, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern waren viele Hochschulbeschäftigte vor Ort mit dabei und haben Druck gemacht.

Darüber hinaus bringt die neue Stufe 6 allen Beschäftigten in den Entgeltgruppen 9 bis 15 ab 2018 einen weiteren Gehaltssprung von drei Prozent, wenn sie 15 Jahre beschäftigt sind. In diesen Entgeltgruppen sind wissenschaftliche Angestellte an Universitäten, Fachhochschulen, Pädagogischen Fachhochschulen und Forschungseinrichtungen sowie künstlerische Angestellte an Kunsthochschulen eingruppiert.

Leider keinen Durchbruch gab es bei den Tarifverhandlungen im gewerkschaftlichen Kampf gegen das Befristungsunwesen in der Wissenschaft. Die Arbeitgeber – die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) – lehnte eine von der GEW geforderte tarifvertragliche Regelung zur Eindämmung des Befristungsunwesens kategorisch ab.

Im Ergebnis können auch die Beschäftigten an Hochschulen sowie Forschungseinrichtungen, die den TV-L anwenden, mit dem Tarifergebnis zufrieden sein. Gleichwohl wachsen auch unsere Bäume nicht in den Himmel, wie die fehlende Bereitschaft der Arbeitgeber, Maßnahmen zur Eindämmung des Befristungsunwesens auszuhandeln, zeigt. Die GEW wird dieses Problem erneut auf die tarifpolitische Agenda setzen, ist aber nur so stark, wie die Mitglieder, die hinter hier stehen. Darum heißt es jetzt Farbe bekennen und Mitglied werden in der Bildungsgewerkschaft GEW!