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Warum Grundschullehrkräfte A13 verdient haben

Lehrerinnen und Lehrer verdienen an Grundschulen weniger als an anderen Schulformen. Damit muss jetzt Schluss sein: Die GEW macht mit bundesweiten Aktionen Druck für „JA13 – weil Grundschullerinnen es verdienen!“

Die GEW macht während eines bundesweiten Aktionszeitraums weiter Druck für „JA13“, die gleiche Bezahlung aller voll ausgebildeten Lehrkräfte. Lehrkräfte an Grundschulen und in der Sekundarstufe I sollen künftig nach der Besoldungsgruppe A13 (Beamtinnen und Beamte) beziehungsweise der Entgeltgruppe E13 (Angestellte) bezahlt werden. „Es tut sich noch zu wenig in den Landesregierungen“, sagte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe am Dienstag in Frankfurt a.M. mit Blick auf den Auftakt der Aktionen, die bis zum 24. November laufen.

In Bayern, Berlin und Hessen starteten Anfang der Woche die ersten Aktionen vor Ort, bis zum 24. folgen in weiteren Bundesländern zahlreiche Aktionen. In Nordrhein-Westfalen läuft bereits seit einigen Tagen eine Selfie-Aktion. Alle Lehrerinnen und Lehrer eint dabei ein Ziel: gerechter bezahlt zu werden. Für GEW-Vorsitzende Tepe ist das auch ein Mittel gegen den vorherrschenden Lehrkräftemangel. „Es ist höchste Zeit, gute Arbeit von Lehrerinnen und Lehrern auch gut zu bezahlen und damit die Attraktivität des Berufs zu steigern.“, sagte Tepe.

Die GEW setzt sich dafür ein, dass der Lehrkräfteberuf in allen Schulformen auch durch die Bezahlung als gleichwertig anerkannt wird. Vorreiter seien Berlin und Brandenburg, erklärte Tepe. Hier werden – allerdings mit großen Einschränkungen für die Lehrkräfte, die bereits eingestellt sind, und Lehrkräfte, die eine Ausbildung in der ehemaligen DDR gemacht haben – die Lehrerinnen und Lehrer an Grundschulen nach A13/E13 bezahlt. Auch die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen hat angekündigt, die Lehrkräfte an Grundschulen und Schulen der Sekundarstufe I künftig nach A13 zu besolden.

„Die Zeiten, in denen der Spruch ‚Kleine Kinder – kleines Gehalt, große Kinder – großes Gehalt‘ galt, sind historisch längst überholt.“ (Marlis Tepe)

Die GEW-Vorsitzende kritisierte, dass offenbar bis heute viele Politikerinnen und Politiker die pädagogische Arbeit an Grundschulen, aber auch an Haupt- und Realschulen geringer wertschätzten als den Unterricht beispielsweise am Gymnasium. „„Die Zeiten, in denen der Spruch ‚Kleine Kinder – kleines Gehalt, große Kinder – großes Gehalt‘ galt, sind historisch längst überholt“, unterstrich Tepe. Sie machte zudem darauf aufmerksam, dass Grundschullehrerinnen – an dieser Schulart arbeiten zu gut 90 Prozent Frauen – durch die schlechtere Bezahlung mittelbar wegen ihres Geschlechts diskriminiert würden.

Schon seit Langem kämpft die GEW gegen die mittelbare Diskriminierung von Grundschullehrerinnen. Sie werden als Beamtinnen nach Besoldungsgruppe A12 bezahlt. Damit verdienen sie weniger als ihre Kolleginnen an anderen Schulformen, die meist nach A13 bezahlt werden. Mit der Initiative „JA13 – Weil Grundschullehrerinnen es verdienen“ macht die GEW seit Herbst 2016 Druck für eine gerechtere Bezahlung von Grundschullehrkräften.