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Verhandlungen zum Sozialtarifvertrag aufgenommen!

In sachlicher, lösungsorientierter Atmosphäre wurden am Mittwoch, dem 15. Dezember die Verhandlungen zu einem Sozialtarifvertrag aufgenommen. Nach der Diskussion über den Sozialtarifvertrag wurde auch über den Manteltarifvertrag verhandelt.

Von einem Tarifergebnis sind GEW und Berlitz noch weit entfernt. Neben kleinen Annäherungen überwiegen noch immer die Differenzen.
Für den Sozialtarifvertrag fordert die GEW eine Abfindungshöhe von zwei Monatsgehältern pro Beschäftigungsjahr. Die Arbeitgeberseite hat nur ein halbes Monatsgehalt pro Beschäftigungsjahr angeboten. Hinsichtlich des von der GEW geforderten Wiedereinstellungsanspruchs gekündigter Arbeitnehmer bei Neueinstellungen hat hingegen eine Annäherung stattgefunden. Auch bei der Neubeschäftigung von freien Mitarbeitern soll die Wiedereinstellung gekündigter Arbeitnehmer zu den alten Arbeitnehmerbedingungen Vorrang haben. Die GEW will dabei die Einstellungssituation der Region betrachten, während der Arbeitgeber diesen Anspruch auf den Betrieb begrenzt haben möchte. Auch dass vor Kündigung Qualifizierung und Umschulung stehen soll, zeichnet sich als Annäherung ab.

Beim Manteltarifvertrag liegen die Verhandlungsparteien weit auseinander. Die GEW hat noch einmal deutlich gemacht, dass mit ihr eine Kürzung der Stundensätze um einen Euro pro Stunde nicht machbar ist. Die Arbeitgeberseite beharrt jedoch auf dieser Position. Bei den Zuschlägen für Nichtstandardunterricht gibt es erste vorsichtige Annäherungen. Die Arbeitgeberseite besteht nicht mehr darauf, die NISTA-Zuschläge komplett zu streichen. Die GEW kann jedoch nicht akzeptieren, dass die Zuschläge, mit denen notwendige Vor- und Nachbereitungen honoriert werden, komplett wegfallen sollen. Auch der „Überstundenzuschlag für Arbeit über der vereinbarten Sollzahl“ ist aus GEW-Sicht unverzichtbar.
Dem von Arbeitgeberseite geforderten Arbeitszeitkonto für diejenigen, die Garantieauffüllungen erhalten, hat die GEW eine deutliche Absage erteilt. Die GEW hat allerdings angekündigt, dass sie zu der Frage einer flexibleren Arbeitszeitgestaltung interne Beratungen benötigt und einen eigenen Vorschlag unterbreiten wird.
Auch bei der von der GEW geforderten Mitgliedervorteilsregelung in Form einer Sonderzahlung von 250 Euro pro Jahr hat die Arbeitgeberseite keine Bewegung gezeigt. Trotzdem bewertet Ilse Schaad, die Verhandlungsführerin der GEW, die Tarifverhandlungen als „Weg in die richtige Richtung“. Für Anfang Januar wurde die Fortsetzung der Tarifverhandlungen vereinbart.