E-Learning
Hilfe bei der Arbeit mit traumatisierten Flüchtlingen
Ein neues E-Learning-Programm soll Lehrkräfte und sozialpädagogische Fachkräfte unterstützen, die mit geflüchteten, traumatisierten Kindern und Jugendlichen arbeiten. Die GEW fördert das Projekt.
Geflüchtete Kinder und Jugendliche benötigen besondere und vor allem traumasensible Aufmerksamkeit – und Lehrkräfte und Sozialarbeitende entsprechend ein besonderes Verständnis ihrer Bedürfnisse und Schwierigkeiten. Ein neues, kostenloses E-Learning-Programm soll daher Lehrkräfte und sozialpädagogische Fachkräfte, die mit traumatisierten jungen Flüchtlingen arbeiten, unterstützen.
„Oft werden Lehrkräfte und Sozialarbeitende auf diese Aufgabe nicht ausreichend vorbereitet. Sie dürfen mit dieser Situation jedoch nicht alleingelassen werden“, betonte ein Bündnis aus sechs Organisationen, darunter die GEW, am Mittwoch. Psychosoziale Angebote in und außerhalb der Schule seien massiv unterfinanziert. Die E-Learning-Kurse seien der Versuch, kleine Hilfestellungen zu geben, wenn bedarfsgerechte Rahmenbedingungen fehlten.
Psychologische Belastungssymptome bei der Hälfte der Kinder
In den Kursen werden theoretisches Wissen zu Trauma und Flucht vermittelt sowie praktisches Handlungswissen in Alltagssituationen geübt. Die interaktive Kursdidaktik ist entlang realer Fluchtgeschichten in zwei Stufen aufgebaut. Diese sind: Primarstufe: “Traumasensible Unterstützung für geflüchtete Kinder” und Sekundarstufe: “Traumasensible Unterstützung für geflüchtete Jugendliche”.
Studien zufolge zeigen mehr als die Hälfte der geflüchteten Kinder in Deutschland psychologische Belastungssymptome. 40 Prozent seien durch die Erlebnisse vor, während und nach der Flucht, aber auch in zwischenmenschlichen Beziehungen stark belastet.
Die Kurse sind ein Kooperationsprojekt der niederländischen Augeo Foundation, dem Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (BumF) und der Bundesweiten Arbeitsgemeinschaft der psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer (BAfF). Das Projekt wird von der GEW, terre des hommes Deutschland und der Freudenberg Stiftung gefördert.