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Unterrichtsmaterial zu Rechtsterrorismus im deutschen Film

Anlässlich von Fatih Akins neuem Film „Aus dem Nichts“, der den Terror des NSU als Motiv aufgreift, hat die Bundeszentrale für politische Bildung das Themendossier „Rechtsterrorismus im Film“ inklusive Unterrichtsmaterial veröffentlicht.

Für knapp die Hälfte der Rechtsextremen ist körperliche Gewalt laut Studie ein legitimes Mittel der Auseinandersetzung, ein Viertel von ihnen ist selbst zur Gewalt bereit. (Foto: Pixabay / CC0)

Seit 2011 ist bekannt, dass die rechtsextreme Gruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) zehn Morde und mehrere Bombenanschläge verübte. Die Straftaten sind bis heute nicht restlos aufgeklärt. Über das Versagen der Sicherheitsbehörden sowie das Leid der Opfer und ihrer Angehörigen entstanden seitdem mehrere Spiel- und Dokumentarfilme. Aktuelles Beispiel ist Fatih Akins Drama „Aus dem Nichts“. Wie das Thema Rechtsterrorismus im deutschen Film aufgearbeitet wird, untersucht Kinofenster.de in einem Themendossier anhand von Filmbesprechungen, Hintergründen und einem Interview. Zu den Filmen gibt es Unterrichtsmaterial.

Dabei wird Akins Film, der die Perspektive der Opfer einnimmt und einen emotionalen Zugang wählt, die ARD-Spielfilmtrilogie Mitten in Deutschland: NSU gegenübergestellt, welche die Geschichte der bislang noch nicht vollständig aufgeklärten NSU-Attentate aus unterschiedlichen Blickwinkeln erzählt. Der Politikwissenschaftler Hans-Gerd Jaschke erklärt zudem im Interview: „Die rechtsextreme Szene in Deutschland hat sich verändert,  indem populistische Ausprägungen – die Alternative für Deutschland (AfD), Pegida und deren Umfeld – entstanden sind. Die AfD kommt aus der bürgerlichen Mitte, entwickelt aber eine magnetische Wirkung auf die rechtsextreme Szene, was daran zu erkennen ist, dass es nun einige Mandatsträger in Bund und Ländern mit rechtsextremer Vergangenheit gibt.“

Die Arbeitsblätter zu „Aus dem Nichts“ bereiten auf den Filmbesuch vor und geben Anregungen für Diskussionen nach dem Kino. Themen sind zum Beispiel die Perspektive der Opfer und die Sozialisation der Täter. Sie eignen sich für einen Einsatz in den Fächern Deutsch, Geschichte, Politik, Philosophie und Kunst ab der Oberstufe.