Fake News genannte Falschmeldungen verbreiten sich im Netz immer rasanter, und immer häufiger sind auch sogenannte Social Bots daran beteiligt – Computerprogramme, die sich als menschliche Nutzer ausgeben. Damit Schülerinnen und Schüler lernen, solche Manipulationsversuche zu erkennen, hat das Niedersächsische Kultusministerium zwei kostenlose Unterrichtseinheiten für Lehrkräfte erstellen lassen.
"Damit Fake News und Social Bots nicht zur Gefahr für unsere Demokratie werden, müssen unsere Schülerinnen und Schüler einen reflektierten Umgang mit Medien erlernen. Sie müssen sich in der Fülle von Informationen zurechtfinden, Wichtiges von Unwichtigem, seriöse von unseriösen Quellen unterscheiden können", sagte Kultusministerin Frauke Heiligenstadt (SPD). Das beste Mittel gegen Falschinformationen und Manipulationsversuche seien gute Bildungs- und Informationsangebote und die Stärkung der Medienkompetenz.
Nachrichtencheck per App
Die beiden Unterrichtseinheiten "Fake News und Social Bots im digitalen Zeitalter" wurden für den Einsatz in der Sekundarstufe I und II erarbeitet. Praktische Beispiele führen Schülerinnen und Schüler in die Quellenkritik ein und schulen sie in der Bewertung und Analyse von Texten, Bildern und Videos im Internet und in sozialen Medien. Für Lehrkräfte gibt es Arbeitsblätter, Beispieltexte und Linklisten.
Das Portal "Stop Fake News!" auf dem Niedersächsischen Bildungsserver bietet weitere praxisnahe Materialien zum Thema, beispielsweise zum Fall "Varoufake" um den ehemaligen griechischen Finanzminister Varoufakis und zur bildlichen Inszenierung des Charlie-Hebdo-Trauermarsches Anfang 2015 in Paris. Ein Erklärvideo erläutert, was Fake News sind, und wie sie sich erkennen lassen. Wer konkrete Texte testen will, kann dies mit der eigens entwickelten, kostenlosen App "Fake News Check" tun. Die für iOS und Android verfügbare App kann auch im Unterricht eingesetzt werden, auch dafür stehen auf dem Portal Vorschläge und Arbeitsmaterialien zur Verfügung.