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UN-Resolution gegen unkontrollierte Kommerzialisierung von Bildung

Der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen ruft Staaten auf, private Bildungsträger zu regulieren und stärker in öffentliche Bildung zu investieren. "Profitinteressen haben im Bildungswesen nichts verloren", betont GEW-Schulexpertin Ilka Hoffmann.

„Es ist an der Zeit, die zunehmende Privatisierung wie auch die öffentliche Finanzierung des Bildungswesens zur Frage der Menschenrechte zu machen. Gemeinsam mit der Bildungsinternationale (BI) kämpft die GEW für eine kostenlose, hochwertige öffentliche Bildung für jedes Kind – national wie international“, sagte die Leiterin des Vorstandsbereichs Schule.

Im Juli 2016 hatte der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen (UNHRC) eine historische Resolution beschlossen. Mit Zustimmung aller 47 Mitgliedsstaaten der UNHRC wurde festgeschrieben, dass Staaten private Bildungsträger stärker regulieren sollten. Die zunehmende Privatisierung und Kommerzialisierung wirke sich negativ auf das Menschenrecht auf Bildung aus. Erstmals werden Staaten damit per UN-Resolution aufgefordert, so viel Geld wie möglich in die öffentliche Bildung zu investieren, um diese zu stärken und zu fördern.

Petition gegen Pearson

Auch in Deutschland steigt die Zahl privater Anbieter und Schulen. Immer mehr Privatschulen verschärfen die ohnehin schon höchst ungleiche Verteilung von Bildungschancen. „Der sozialen Spaltung muss Einhalt geboten werden. Zum Schutz der öffentlichen Schule als Gesamtsystem, zum Schutz der Chancengleichheit, des sozialen Zusammenhalts und der Demokratie“, sagte Hoffmann.

Eine Kampagne der Bildungsinternationalen (BI) hat unterdessen globale Akteure wie die Mediengruppe Pearson im Visier, die durch aggressives Lobbying zunehmend Einfluss auf die Politik vieler Länder weltweit nehmen. In einer Petition gegen den Anbieter von Bildungsinhalten fordern die GewerkschafterInnen den Vorstand auf, sich aus der Testindustrie und den sogenannten Low-Fee-Schools in Afrika zurückzuziehen.