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UN-Notgipfel: Bundesregierung verpasst Chance zur Bildungsförderung

Die Bundesregierung wird den beim Humanitären Weltgipfel in Istanbul ins Leben gerufenen Fonds „Education Cannot Wait“ finanziell nicht unterstützen. Die Globale Bildungskampagne kritisiert die deutsche Zurückhaltung scharf.

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Syrische Flüchtlingskinder in einer Schule im Libanon. (Foto: Russel Watkins / UK Department for International Development, "Working together to help Syrian refugee children in Lebanon", CC BY 2.0)

(Foto: Russell WatkinsCC BY 2.0)

Das beim Humanitären Weltgipfel in Istanbul neu aufgesetzte Hilfspaket zur Finanzierung von Bildung in Krisen und Konflikten muss vorerst ohne finanzielle Hilfe aus Deutschland auskommen. Die Bundesregierung habe für den Fonds „Education Cannot Wait – Bildung kann nicht warten“ keine Mittel zugesagt, teilte die Entwicklungsorganisation Oxfam Deutschland am Dienstag mit.

Der Sprecher der Globalen Bildungskampagne, Jan-Thilo Klimisch, kritisierte: „Die Bundesregierung hat die Chance verpasst, ihr Bekenntnis zu Bildungsförderung als Schwerpunkt ihrer humanitären Hilfe mit Taten zu untermauern." Nach wie vor könnten 75 Millionen Kindern weltweit aufgrund von Krisen, Konflikten oder Flucht nicht zur Schule gehen. "Bildung ist ein Menschenrecht – egal wo Kinder aufwachsen. Deutschland tut zu wenig, um dieses Recht zu gewährleisten", betonte Klimisch. Die Bundesregierung solle ein klares Signal senden und „Education Cannot Wait“ mit einer Anschubfinanzierung von mindestens 50 Millionen Euro unterstützen“.

Die Globale Bildungskampagne ist ein weltweites Bündnis von Nichtregierungsorganisationen und Bildungsgewerkschaften. Sie setzt sich dafür ein, dass ausnahmslos alle Menschen ihr Recht auf eine gute, öffentliche, gebührenfreie inklusive Bildung wahrnehmen können. Zu den Mitgliedern gehören unter anderem die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), die Kindernothilfe, Save the Children Deutschland, das Deutsche Komitee für Unicef und die Deutsche Welthungerhilfe.