kjl&m (4.20)
Umwelt und Naturschutz in der Kinder- und Jugendliteratur
Die neue Ausgabe der „kjl&m“, der Fachzeitschrift der AG Jugendliteratur und Medien (AJuM), befasst sich unter dem Titel „Krisenmodus oder Lifestyle“ mit den Themen Umwelt und Naturschutz.
- Editorial
- Björn Milbradt: Jugend, Politik und Engagement. Blinde Flecken und Herausforderungen am Beispiel „Fridays for Future“
- Jana Mikota / Claudia Mara Pecher: Klima-, Umwelt- und Naturschutz in der aktuellen Kinder- und Jugendliteratur
- Michael Stierstorfer: Das Wolfsrudel als bürgerliche Familie?! Zur Inszenierung des Wolfs in aktuellen Sach-, Kinder- und Jugendbüchern
- Jana Mikota: „Palmen am Nordpol“ oder „Ohne Eis kein Eisbär“. Die Klimakrise in der aktuellen Kinder und Jugend(Sach)literatur
- Susanne Drogi: Bienen – Vom Summen in der aktuellen Kinder- und Jugendliteratur
- Stephanie Jentgens: „Ik ben voor de dieren” Essayismus und Kulturkritik in der Sachliteratur von Bibi Dumon Tak
- Inger Lison: „The environment strikes back“. (Umwelt-) Katastrophen und Weltuntergangsszenarien in aktuellen Dystopien bzw. Future Fiction
- Heike Elisabeth Jüngst Umweltschutz-Comics: Vom Wissen zum Handeln
- Elisabeth Hollerweger: Tanzen gegen die Planetenexplosion. Didaktische Potentiale der Kriseninszenierung im Kindertheater
- Marion Zweckstetter: Sensibilisierung für Umwelt- und Klima-schutz. 52. Göttinger und 9. Northeimer Kinder- und Jugendbuchwoche der GEW
- Astrid Faber / Mathias Zilch: Umwelt- und Naturbildung am Museum für Naturkunde Berlin
- Kurz gefragt: Grüne Bücher. Interview mit Kay Hedrich, Gründer des Verlags Matabooks
- Spektrum: Nicola König: Der handlungs- und produktionsorientierte Literaturunterricht aus digitaler Perspektive
Auch wenn Themen des Umwelt- und Naturschutzes schon seit Jahrzehnten gesellschaftliche Diskurse prägen, haben sie in den vergangenen Jahren noch einmal einen deutlichen Konjunkturschub erlebt. Und gerade Kinder und Jugendliche haben sich hier als Akteurinnen und Akteure und Triebkräfte einer intensiven Streitkultur profiliert.
Gleichzeitig spaltet das Thema das Land, die Diskussion wird von verschiedenen Seiten mit drastischen, teils auch populistischen Mitteln geführt. Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass die Zahl der Neuerscheinungen im Feld der ökologischen Kinder- und Jugendliteratur jüngst wieder stark angestiegen ist. Grund genug, das Thema in „kjl&m“ mit einem Themenschwerpunkt wiederaufzugreifen.
Als Deutschland am 1. Juli 2020 die EU-Ratspräsidentschaft übernimmt, sind 50 Prozent der Deutschen der Meinung, die Bewältigung des Klimawandels sei ein vordringliches Schwerpunktthema dieser Amtsperiode; selbst in Zeiten der Corona-Krise wird kein anderes Thema annähernd häufig benannt. Auch wenn Themen des Umwelt- und Naturschutzes schon seit Jahrzehnten gesellschaftliche Diskurse prägen, haben sie in den vergangenen Jahren noch einmal einen deutlichen Konjunkturschub erlebt. Und gerade Kinder und Jugendliche haben sich hier als Akteurinnen und Akteure und Triebkräfte einer intensiven Streitkultur profiliert; z. B. im Kontext der Bewegung „Fridays for Future“.
Gleichzeitig spaltet das Thema das Land, die Diskussion wird von beiden Seiten mit drastischen, teils auch populistischen Mitteln gefü̈hrt: Von Klimaschweinen ist die Rede, ebenso von Klimahysterie. Und wissenschaftliche Erkenntnisse werden – nicht selten unzulässig vereinfacht – für ganz persönliche Ziele in Anspruch genommen. Umso wichtiger scheinen Aufklärung und Bildung und eine unabhängig-kritische Auseinandersetzung mit den unzweifelhaft wichtigen Fragen einer nachhaltigen Entwicklung zu sein. Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass die Zahl der Neuerscheinungen im Feld der ökologischen Kinder- und Jugendliteratur jüngst wieder stark angestiegen ist. Grund genug, das Thema in kjl&m im Rahmen eines Themenschwerpunkts wiederaufzugreifen.
Spezielle Gattungen und didaktische Fragen von Umweltbildung
Einfü̈hrend kontextualisiert Björn Milbradt den Schwerpunkt in einer soziologischen Perspektive auf Kindheit und Jugend heute. Jana Mikota und Claudia Maria Pecher bieten danach einen einfü̈hrenden Überblick über aktuelle Tendenzen im Feld der KJL. Diese konkretisieren Michael Stierstorfer und Susanne Drogi (Wolf und Bienen) anhand konkreter Tierarten und Jana Mikota am Beispiel von Sachbüchern zur Klimakrise. Danach rückt Stephanie Jentgens mit Bibi Dumon Taks Sachliteratur eine besondere Form des Schreibens über Natur- und Umweltfragen in den Blick; sie arbeitet die essayistischen Strukturen dieser besonderen Sachbü̈cher heraus.
Spezielle Gattungen nehmen Inger Lison (Dystopie bzw. Future Fiction), Heike Elisabeth Jüngst (Comic) und Alexandra Ritter (Bilderbuch) in den Blick. Didaktische Fragen von Umweltbildung thematisiert Elisabeth Hollerweger am Beispiel eines Kindertheaterstü̈cks, bevor mit dem Berliner Museum für Naturkunde (Astrid Faber und Mathias Zilch) und den Hessener Jugendbuchwochen der GEW (Marion Zweckstetter) konkrete Angebote für Kinder- und Jugendliche in den Blick rücken. Und in der Rubrik „kurz gefragt“ führt Julia Benner diesmal ein Interview mit Kay Hedrich, der mit seinem Verlag Matabooks Umweltfragen nicht nur inhaltlich bearbeitet.
Im Beitrag des Spektrums diskutiert schließlich Nicola König die Frage, wie die aktuellen Digitalisierungsbemühungen mit einem didaktischen Konzept wie dem handlungs- und produktionsorientierten Literaturunterricht in Beziehung zu setzen sind.
Dieses Themenheft ist in einer Zeit entstanden, in der viele Autorinnen und Autoren von erheblichen Mehrbelastungen aufgrund der Coronakrise betroffen waren. Ein herzliches Dankeschön an alle Mitwirkenden daher an dieser Stelle, dass das Heft dennoch so reibungslos und pünktlich erscheinen konnte!
Prof. Michael Ritter
In der kjl&m stehen Literatur und Medien für Kinder und Jugendliche im Mittelpunkt. Alle die sich professionell mit Kinder und Jugendliteratur beschäftigen, finden in der Zeitschrift Informationen sowie hilfreiche Tipps und Anregungen für die Praxis.
Die vierteljährlich erscheinenden Hefte setzen jeweils einen Themenschwerpunkt. Es geht dabei um:
- medienpädagogische und literaturdidaktische Ansätze,
- Forschungsbeiträge zu Kinder- und Jugendliteratur,
- Rezensionen von Fachliteratur und Unterrichtsmaterialien sowie
- Kinder- und Jugendliteratur in Schule und Bibliothek.
Die Themen der folgenden Ausgaben sind: BibliothekenArchive, Flucht und KInderspielkultur
Herausgegeben wird die Zeitschrift von der AG Jugendliteratur und Medien (AJuM) der GEW.