Das Berliner Unternehmen Speed4 System Germany GmbH veranstaltet umstrittene Laufwettbewerbe an Schule. Nach der Vorrunde in der Turnhalle organisiert Speed4 ein Finale, zumeist in den Räumen eines "lokalen Förderpartners". Mal ist es der örtliche Baumarkt, mal ein Autohaus, mal die Sparkasse. Finanziert wird die "Speed4-Meisterschaft" ausschließlich über Beiträge der lokalen Sponsoren. Als Gegenleistung dürfen diese Werbung platzieren – etwa während der Finalveranstaltungen auf Bannern und Aufstellern. Nach Unternehmensangaben nahmen 2013 bundesweit 500.000 Kinder in 340 Städten an den Wettbewerben teil.
Hamburger Schulen wurde inzwischen untersagt, Angebote wie Speed4 zu nutzen - weil "die werblichen Aspekte des Angebots eindeutig im Vordergrund standen", sagte Peter Albrecht, Pressesprecher der Hamburger Schulbehörde, in einem Beitrag des NDR-Magazins "Panorama 3". Eine Genehmigung widerspreche der Sponsoringrichtlinie der Hamburger Schulbehörde. Nach E&W-Informationen plant die SPD-Fraktion im hessischen Landtag, zu speed4 eine Kleine Anfrage an die Landesregierung zu stellen.
Die Speed4 System Germany AG teilte auf Anfrage nur mit, die Veranstaltungen förderten die körperliche Fitness der Kinder. "Diese Förderung hat mit Werbung nichts gemein." Teilnehmende Mädchen und Jungen "werden in keiner Weise in Kontakt mit Produkten gebracht, noch werden Produkte vorgestellt oder empfohlen".
Der gesamte Artikel von Matthias Holland-Letz ist in der Dezemberausgabe der "E&W" abgedruckt.