Fotos: Manfred Brinkmann
Die Vision, die dem Motto des Weltsozialforums als Antwort auf den Weltwirtschaftsgipfel in Davos zugrunde liegt, hat dieses Jahr eine weitere bittere Bedeutung bekommen. Vor nur sechs Tagen ermordeten verblendete Fanatiker in Tunis 21 friedliche Menschen aus aller Welt, die die einmaligen Jahrtausende alten römischen Mosaikkunstschätze im Museum Bardo bestaunen wollten.
In der gleichen Stadt versammelten sich heute tausende Menschen aus mehr als 50 Ländern bei der Auftaktdemonstration zu Beginn des fünftägigen Forums. Als Zeichen der Solidarität mit dem tunesischen Volk, aber auch gegen den Terrorismus, war das Ziel des langen Zuges das Museum Bardo. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ließen sich von Blitz und Donner, riesigen, zu reißenden Bächen angeschwollenen Kantsteinrinnsalen nicht abhalten, ihre Transparente, Flaggen und Ballons gegen den strömenden Regen zu halten.
Weit sichtbare GEW-Delegation
Von überall her waren die Menschen nach Tunis gereist, um über Ländergrenzen hinweg Wege für eine Welt ohne Ausbeutung, Ausgrenzung und soziale Ungleichheiten zu finden. Gewerkschaftsdelegationen, Attac, Fraueninitiativen, kirchliche Gruppen, Umweltaktivisten, viele kleinere Gruppieren, die sich gegen die Ausbeutung von Menschen und Natur, gegen Diskriminierung und Rassismus, für Bildung und Gesundheit, Demokratie und gerechte Verteilung von Gütern und Umverteilung von Besitz einsetzen, waren zusammengekommen.
Weit sichtbar war die Delegation der GEW mit ihren Transparenten, Fahnen und großen Luftballons. Das Recht auf gute kostenfreie Bildung gehört zu den Grundforderungen für den Aufbau einer gerechteren Welt. Die GEW ist an vier der über 1000 Veranstaltungen des Weltsozialforums verantwortlich beteiligt. Bei der Demonstration mit dabei war auch ein Kollege unserer Partnergewerkschaft F-SYNTER aus Burkina Faso sowie drei Kolleginnen von Egitim Sen aus der Türkei. Gemeinsam mit ihnen und VertreterInnen weiterer Bildungsgewerkschaften wie OLME aus Griechenland, FENPROF aus Portugal, SNES aus Frankreich und FLC CGIL aus Italien schauen wir erwartungsvoll auf die kommenden Veranstaltungstage und freuen uns auf die vielen Austausch- und Kontaktmöglichkeiten, nicht zuletzt auch mit den in Tunis ansässigen deutschen Stiftungen.