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Türkische Kinder pflücken für uns Haselnüsse

An der türkischen Schwarzmeerküste pflücken Kinder von Saisonarbeitern Haselnüsse für die Weiterverarbeitung in der Schokoladen- und Süßwarenindustrie in Deutschland. Ein Film der GEW informiert über Ursachen und Hintergründe.

Foto: Mehmet Ülger

Hätten Sie gewusst, dass die Türkei weltweit der größte Exporteur von Haselnüssen ist? Deutschland ist einer der Hauptabnehmer dieser Haselnüsse, die von Saisonarbeiterfamilien aus dem Südosten der Türkei gepflückt werden. Haselnüsse finden vielfach Verwendung in der Süßwarenindustrie und begegnen uns in Plätzchen, Schokoriegeln und Nussnougatcremes.

Die neunjährige Zara lebt in Sanliurfa nahe der Grenze zu Syrien. Während der Erntezeit fährt sie mit ihrer Familie 800 Kilometer nach Norden an die türkische Schwarzmeerküste, um Haselnüsse zu pflücken – bis zu zehn Stunden am Tag. Über Monate hinweg lebt sie mit ihren Eltern und Geschwistern in improvisierten Zelten ohne sanitäre Anlagen. Während ihre Klassenkameraden zu Hause die Schule besuchen, schuftet Zara für einen Euro die Stunde, obwohl in der Türkei Schulpflicht besteht und Kinderarbeit verboten ist. Ihr Schicksal ist kein Einzelfall: Zehntausende Kinder in der Türkei pflücken für uns Haselnüsse, weil ihre Familien arm sind und kein anderes Einkommen haben.

Der 14 Minuten Film 'Türkische Kinder pflücken für uns Haselnüsse' des niederländisch-türkischen Filmemachers Mehmet Ülger beschreibt am Beispiel des Mädchens Zara die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Kinder von Saisonarbeitern und klärt über Ursachen und Profiteure der Kinderarbeit auf. Der Film eignet sich gut zur Behandlung des Themas 'Kinderarbeit' im Unterricht und kann für fünf Euro (zzgl. Versandkosten) im GEW-Shop bestellt werden.