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Bildungsinternationale

Türkische Aggression in Syrien beenden

Die Bildungsinternationale verurteilt den türkischen Einmarsch in Syrien und macht auf die Folgen des Krieges für Kinder, Schulen und Unterricht in den betroffenen Kurdenregionen aufmerksam.

Zusammentreffen mit Lehrkräften im kurdischen Gebiet Nordsyriens: GEW-Aktive unterstützen den Aufbau von Schulen.

David Edwards, Generalsekretär der Bildungsinternationale (Education International), die weltweit rund 400 Bildungsgewerkschaften mit über 30 Millionen Mitgliedern vertritt, erklärte in Brüssel zum Einmarsch der Türkei in Syrien: „Wir fordern ein sofortiges Ende der zerstörerischen militärischen Intervention der türkischen Streitkräfte im Nordosten Syriens.  Die Bildungsinternationale verurteilt den Einsatz von Militär gegen Zivilisten und öffentliche Infrastruktur wie Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen. Wir bekunden in dieser dunklen Stunde unsere Solidarität mit dem kurdischen Volk.“

Unterricht fällt aus

Erneut sind in Syrien zahlreiche Familien auf der Flucht. Die UN-Organisation für Migration (IOM) geht von mindestens 190.000 Menschen aus, die vor dem Einmarsch der türkischen Streitkräfte geflohen sind.  Das UN-Kinderhilfswerks UNICEF schätzt, dass etwa 70.000 minderjährige Kinder darunter sind. Täglich gibt es neue Berichte über Tote und Verletzte.  Nach Informationen der ‚Kurdistan Teachers Union‘, einer Mitgliedsgewerkschaft der Bildungsinternationale im Irak, wurden bisher mindestens 18 Lehrer und 22 Schüler getötet, 22 Schulen zerstört und 810 beschädigt. Rund 86.000 Schülerinnen und Schüler können nicht mehr am Unterricht teilnehmen.

Schulen dürfen keine militärischen Ziele sein

GEW-Vorsitzende Marlis Tepe, die auch Vizepräsidentin der Bildungsinternationale ist, hat in einem Schreiben an den türkischen Staatspräsidenten Erdogan für ein Ende der Gewalt appelliert: „Ich fordere Sie auf, die Angriffe auf Zivilisten, Kinder, Schüler und Lehrer zu stoppen. Schulen und Bildungseinrichtungen dürfen keine militärischen Ziele sein oder in irgendeiner Weise für militärische Operationen genutzt werden. Kinder, Jugendliche, Lehrkräfte und Zivilisten, die schon einmal die Schrecken des Krieges erlebt haben, dürfen nicht wieder Opfer werden.“

Für Frieden und Menschenrechte

Die Bildungsinternationale ruft Lehrkräfte und PädagogInnen weltweit dazu auf, sich für ein sofortiges Ende der militärischen Aggression einzusetzen. Generalsekretär David Edwards betont: „Die internationale Gewerkschaftsbewegung steht für die Förderung des Friedens, die Achtung der Menschenrechte, des humanitären Völkerrechts und der Demokratie. Wir fordern die Türkei nachdrücklich auf, die ‚Safe School Declaration‘ und die ‚Leitlinien zum Schutz von Schulen und Universitäten vor militärischer Nutzung während bewaffneter Konflikte‘ anzuerkennen.“