Zum Inhalt springen

"Traumjob Wissenschaft" – das Templiner Manifest wirkt!

„Wege zum Traumjob Wissenschaft“ – mit ihrem Aktionsprogramm zur Umsetzung des Templiner Manifests hat der Gewerkschaftstag der GEW 2013 deutlich gemacht, dass die Reform von Karrierewegen und Verbesserung von Beschäftigungsbedingungen in der Wissenschaft auf mehreren Ebenen ansetzen muss: Bund und Länder, Hochschulen und Forschungseinrichtungen, aber auch die Tarifpartner sind gefragt.

Offener Brief an die Deutsche Gesellschaft für Soziologie

Im Vorfeld des 27. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS), der ab 6. Oktober in Trier stattfindet, haben 18 Soziologinnen und Soziologen einen offenen Brief an ihre Fachgesellschaft geschrieben. Sie fordern die DGS auf, sich für gute Arbeits- und Beschäftigungsverhältnisse zu engagieren und dafür „einerseits bestehende Handlungsspielräume zu nutzen, und sich andererseits langfristig für die Verbesserung von Beschäftigungsverhältnissen hochschulpolitisch konsequent einzusetzen“. Konkret schlagen die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner eine Erweiterung des schon bestehenden Ethikkodex der DGS um Standards guter Arbeit vor. Explizit wird auf den Herrschinger Kodex „Gute Arbeit in der Wissenschaft“ Bezug genommen, in dem die GEW 2012 Vorschläge für Selbstverpflichtungen von Hochschulen und Forschungseinrichtungen gemacht hat. Wer die Initiative der Soziologinnen und Soziologen unterstützen möchte, kann den offenen Brief online unterzeichnen.

Die GEW empfiehlt diese Initiative zur Nachahmung: Alle Fachgesellschaften sollten sich einer Diskussion um die Verantwortung der Wissenschaft für faire Beschäftigungsbedingungen und transparente Berufswege stellen.

Neues NRW-Hochschulgesetz verlangt „Rahmenkodex für Gute Beschäftigungsbedingungen“

In Nordrhein-Westfalen wird das bisherige „Hochschulfreiheitsgesetz“ durch ein „Hochschulzukunftsgesetz“ (HZG) abgelöst. Das hat gestern der Landtag beschlossen. Gute Arbeit hat an den 72 Hochschulen des Landes künftig Gesetzesrang. Gemäß Artikel 1 § 34a des HZG sind die Hochschulen künftig verpflichtet, gemeinsam mit dem Land und den Landespersonalrätekonferenzen einen „Rahmenkodex für gute Beschäftigungsbedingungen“ auszuhandeln, der etwa Vorgaben zu Befristungen und Teilzeitbeschäftigung, zum Arbeitsumfeld oder zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie enthält. Auch hier hat die GEW-Initiative für eine Kodex „Gute Arbeit in der Wissenschaft“ (Herrschinger Kodex) ihre Spuren hinterlassen. In den Verhandlungen über den Rahmenkodex können die Landespersonalrätekonferenzen an den Hochschulen vertretene Gewerkschaften hinzuziehen oder sich durch diese vertreten lassen. „Wir werden darauf achten, dass dieses Instrument nicht bloß ein Papiertiger bleibt, sondern auch praktisch umgesetzt wird“, kündigte der nordrhein-westfälische DGB-Vorsitzende Andreas Meyer-Laube an.

Die GEW wird ihren Sachverstand in die bevorstehenden Verhandlungen einbringen und setzt auf die aktive Unterstützung durch die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und anderen Hochschulbeschäftigten.

Kodex Gute Arbeit: Universität des Saarlandes zieht nach

Das Präsidium der Universität des Saarlands hat einen vom Senat verabschiedeten „Kodex zum fürsorglichen Umgang mit Beschäftigten“ verabschiedet. Darin bekennt sich die Universität u. a. zu einem „verantwortungsvollen Umgang mit Befristungsregelungen“. Vertragslaufzeiten sind künftig so zu gestalten, dass das Qualifizierungsziel innerhalb der Laufzeit erreichbar ist. Bei Projekten hat die Vertragslaufzeit die Projektlaufzeit auszuschöpfen. Auf Qualifizierungsstellen sind mindestens 30 Prozent der Arbeitszeit für die eigene Qualifizierung vorzusehen.

Für den „Traumjob Wissenschaft“: unterzeichnen, liken, beitreten

Über 10.000 Unterzeichnerinnen und Unterzeichner unterstützen die zehn Eckpunkte des Templiner Manifests für eine Reform von Berufswegen und Personalstruktur in Hochschule und Forschung. Das ist bereits eindrucksvoll, wir sammeln aber weiter Unterschriften. Unterzeichnen kann man am einfachsten online.

Über 1.000 „Fans“ gefällt die Templiner Manifest-Facebook-Seite: auch hier gibt es noch Luft nach oben. Wer möchte, kann uns gern liken.

Ganz wichtig: Kein Like und keine Unterschrift ersetzen die Mitgliedschaft in der GEW, der Bildungsgewerkschaft im Deutschen Gewerkschaftsbund. In Verhandlungen mit Bund und Ländern, Hochschulen und Forschungsgewerkschaften sind wir stark, wenn viele Mitglieder hinter uns stehen. Umgekehrt unterstützen wir unsere Mitglieder, wenn sie Beratung und Rechtsschutz benötigen. Wer als GEW-Mitglied neue Kolleginnen und Kollegen als Mitglieder wirbt, kann von den attraktiven Werbeprämien profitieren.