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TIMSS: Grundschüler hinken in Mathe und Naturwissenschaften hinterher

Ähnlich wie bei der im Rahmen der IGLU-Studie getesteten Lesekompetenz belegen Deutschlands Grundschüler bei der ebenfalls heute veröffentlichten TIMSS-Studie in Mathematik und Naturwissenschaften einen Platz im vorderen Drittel. Der Abstand zur Weltspitze ist hier jedoch wesentlich größer.

425.000 Viertklässler aus 36 Staaten beteiligten sich 2007 an TIMSS. Deutsche Schülerinnen und Schüler waren zum ersten Mal dabei. Auf den ersten Blick schnitten sie mit dem jeweils zwölften Platz sehr gut ab. Eine Analyse der erreichten Kompetenzwerte belegt jedoch, dass deutsche Grundschüler den internationalen Spitzenreitern wie Hongkong, Singapur oder Taiwan in Mathe bis zu zwei Jahre hinterher hinkten, in den Naturwissenschaften bis zu einem Jahr.

Auch bei TIMSS zeigten sich wieder große Leistungsunterschiede zwischen Schülern mit und ohne Migrationshintergrund, das kulturelle Umfeld wirkte sich im internationalen Vergleich auf Viertklässler in Deutschland besonders gravierend aus.

GEW-Schulexpertin Marianne Demmer bescheinigte den Grundschulen jedoch, alles in allem ein gutes Fundament zu legen, auf dem aber im Laufe der Sekundarstufe I nicht konsequent aufgebaut werde. "Die unsinnig frühe Aufteilung der Zehnjährigen auf unterschiedlich anspruchsvolle Schulformen muss aufgegeben werden. Die Kinder und Jugendlichen müssen bis zum Ende der Pflichtschulzeit miteinander und voneinander lernen können und individuell gefördert werden", sagte Demmer.