Tarifverhandlungen erneut gescheitert

Die GEW-Tarifkommission hat die Tarifverhandlungen mit Berlitz zwar zum zweiten Mal in Folge für gescheitert erklärt, zugleich jedoch einen weiteren Anlauf angekündigt. Mit Blick auf die steigenden Lebenshaltungskosten seien Gehaltssteigerungen kein „nice-to-have“, sondern ein „must-have“, erklärte die Bildungsgewerkschaft.

GEW und Berlitz hatten zuletzt am 23. Februar 2022 über eine Entgeltsteigerung von 4,0 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten für die Beschäftigten gefordert. Der Arbeitgeber lehnte dies rigoros ab und legte kein Angebot vor. Wie in der Tarifrunde 2020 verwies Berlitz auf die schwierige wirtschaftliche Situation, auch wenn das Unternehmen langsam wieder in Schwung komme. 

„Es sind die Beschäftigten, die mit ihrer Arbeit ihren Teil dazu beitragen, dass das Unternehmen wieder auf die Beine kommt.“

Die GEW-Tarifkommission kritisierte, dass der Arbeitgeber die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht an der kleinen Erholung beteiligen wolle: „Es sind die Beschäftigten, die mit ihrer Arbeit ihren Teil dazu beitragen, dass das Unternehmen wieder auf die Beine kommt“, hieß es. Durch diese Totalverweigerung sei man quasi gezwungen, die Tarifverhandlungen für gescheitert zu erklären.

Betriebsratsarbeit in Essen abgesichert

Allerdings will Berlitz immerhin den Standort Essen in die Liste der betriebsratsfähigen Standorte aufnehmen. Damit verpflichtet sich das Unternehmen, dort mindestens fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu beschäftigten. 

Die GEW-Tarifkommission kündigte an, die Entwicklungen bei Berlitz weiter genau zu verfolgen und den Arbeitgeber erneut zu Tarifverhandlungen aufzufordern, sobald sich die wirtschaftliche Situation stabilisiert habe.

Die Berlitz Deutschland GmbH ist ein bundesweit tätiges Weiterbildungsunternehmen und zugleich Teil eines weltweit operierenden Konzerns. Die GEW schließt seit 1990 Tarifverträge mit dem Unternehmen ab. Damit ist Berlitz die einzige tarifgebundene Sprachschule in Deutschland.