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Tarifrunde TVöD 2020

Kein Angebot der Arbeitgeber

„Die Gewerkschaften haben ihre Karten auf den Tisch gelegt“, kommentierte die GEW-Vorsitzende Marlis Tepe die erste Runde der Tarifverhandlungen für die im öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen Beschäftigten.

Die GEW-Verhandlungskommission am 1.9.2020 in Potsdam. (Foto: Kay Herschelmann)

Ohne Angebot der Arbeitgeber ist die erste Runde der Tarifverhandlungen für die im öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen Beschäftigten zu Ende gegangen. Gewerkschaften und Arbeitgeber setzen die Verhandlungen am 19. September fort.

„Jetzt müssen sich die Arbeitgeber bewegen. Die Gewerkschaften haben ihre Karten auf den Tisch gelegt“, sagte die GEW-Vorsitzende Marlis Tepe. Die Gewerkschaften fordern 4,8 Prozent, mindestens jedoch 150 Euro mehr Gehalt. Zudem erwarten sie, dass die wöchentliche Arbeitszeit für die Angestellten in den östlichen Bundesländern auf 39 Stunden gesenkt und damit 30 Jahre nach der Einheit an das Westniveau angeglichen wird.

„Der Staat muss in der Krise als Stabilisator auftreten. Dazu gehört, mit höheren Gehältern die Binnennachfrage in Deutschland zu stärken.“ (Marlis Tepe)

„In der Corona-Krise zeigen die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes, dass sie und ihre qualifizierte Arbeit unverzichtbar sind. So haben beispielsweise die Erzieherinnen in den Kitas selbst zu Hochzeiten der Pandemie mit Notdiensten dafür gesorgt, dass viele Eltern ihren Beruf ausüben konnten. Klatschen für ‚die Alltagshelden‘ allein reicht aber nicht. Jetzt müssen die Gehälter spürbar steigen“, betonte Tepe. „Nachdem die Politik einen Rettungsschirm für die Kommunen aufgespannt hat, sind jetzt die Beschäftigten dran. Der Staat muss in der Krise als Stabilisator auftreten. Dazu gehört, mit höheren Gehältern die Binnennachfrage in Deutschland zu stärken.“

Gute Bezahlung und faire Arbeitsbedingungen

Tepe unterstrich: „Deutschland braucht einen handlungsfähigen Staat mit hoch qualifizierten und motivierten Beschäftigten. Das zeigt uns die Corona-Krise Tag für Tag. Auch um dem Fachkräftemangel etwa an den Kitas entgegenzutreten, muss der öffentliche Dienst für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer attraktiv bleiben: Dazu gehören nicht zuletzt eine gute Bezahlung und faire Arbeitsbedingungen.“

Eine zweite Verhandlungsrunde ist für den 19. und 20. September, die dritte für den 22. und 23. Oktober in Potsdam angesetzt. In der Tarifrunde 2020 für den öffentlichen Dienst in Bund und Kommunen geht es um Gehaltserhöhungen für rund 2,3 Millionen Beschäftigte. Dazu zählen auch die Kolleginnen und Kollegen in den kommunalen Kitas und der Jugendhilfe. Die Forderung bezieht sich auf eine Laufzeit des Tarifvertrags von einem Jahr. Ver.di hat gegenüber den Arbeitgebern von Bund und Kommunen die Verhandlungsführerschaft für die DGB-Gewerkschaften GEW, GdP und IG BAU sowie die dbb tarifunion.