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E&W 12/2024 - 01/2025

Tarifrunde Bund und Kommunen 2025

Im Januar beginnt die Tarifrunde für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen (TVöD). Die Gewerkschaften fordern: Die Gehälter sollen um 8 Prozent, mindestens aber 350 Euro steigen.

Zur Entlastung der Beschäftigten verlangen die Gewerkschaften zusätzliche freie Tage und weitere Maßnahmen. Was sagen die Beschäftigten zu den Forderungen der Gewerkschaften? Was ist ihnen wichtig? Zwei Porträts.

Die Reaktion der Arbeitgeber auf die Forderungen der Gewerkschaften nach Gehaltserhöhungen und zusätzlichen freien Tagen für die bei Bund und Kommunen Beschäftigten ließ nicht lange auf sich warten: Die Gewerkschaften würden „mit ihren überzogenen Forderungen die Handlungsfähigkeit der Kommunen“ gefährden, sagte Karin Welge, Präsidentin der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA). Einem Faktencheck hält diese Behauptung nicht stand.

Bei den Tarifverhandlungen geht es zum ersten Mal seit langer Zeit auch wieder um das Thema Arbeitszeit. Die Forderung nach verbesserten Arbeitszeiten ist in Zeiten des Fachkräftemangels besonders wichtig.

Unterdessen mahnt GEW-Tarifexpertin Annett Linder: Der öffentliche Dienst ist der Kitt, der die Gesellschaft zusammenhält. Das müssen Gewerkschaften und Beschäftigte den öffentlichen Arbeitgebern ab und zu in Erinnerung rufen.

In den Tarifverhandlungen mit dem Bund und den Kommunen fordern die Gewerkschaften kräftige Gehaltserhöhungen für die Beschäftigten sowie wirksame Maßnahmen zur Entlastung:

  • 8 Prozent mehr Gehalt – mindestens 350 Euro
  • höhere Zuschläge für Überstunden und besondere Arbeitszeiten
  • drei zusätzliche freie Tage pro Jahr
  • ein „Meine-Zeit-Konto“, in dem die Beschäftigten Entgelterhöhungen und Zuschläge ansparen können, um sie zur Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit oder für zusätzliche freie Tage beziehungsweise längere Freistellungsphasen zu nutzen
  • einen weiteren freien Tag pro Jahr für Mitglieder
  • eine Wiederaktivierung der Regelungen zur Altersteilzeit

Damit der öffentliche Dienst attraktiv bleibt, müssen die Gehälter rauf und die Arbeitsbedingungen stimmen. Die Beschäftigten haben immer noch an der Belastung durch die hohe Inflation zu knabbern. Gerade im Sozial- und Erziehungsdienst gibt es bundesweit einen großen Fachkräftemangel. Um für junge Fachkräfte attraktiv zu sein, brauchen wir dringend wirksame Entlastung, damit die Kolleginnen und Kollegen gesund bis zur Rente arbeiten können.