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„Tag der Arbeit“: 402.000 Menschen demonstrieren

Zum 1. Mai haben sich 402.000 Menschen an mehr als 470 Veranstaltungen und Kundgebungen des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) beteiligt. Sie demonstrierten für die Wertschätzung der Arbeit. Die DGB-Kundgebungen standen unter dem Motto „Die Arbeit der Zukunft gestalten wir!“ Der „Tag der Arbeit“ wird in diesem Jahr in Deutschland zum 125. Mal begangen.

Angesichts der wachsenden Ungleichheit in Deutschland hat DGB-Vorsitzender Reiner Hoffmann während der Kundgebung in Berlin eine gesellschaftspolitische Debatte über den Wert von Arbeit gefordert. Dabei gehe es um weit mehr als nur den Lohn, nämlich auch um Wertschätzung und Anerkennung: „Wir akzeptieren keine Marktwirtschaft, in der Wertschöpfung allein das Zauberwort ist. Wir wollen erfolgreich Wertschöpfung und die volle Wertschätzung von Arbeit.“

Hoffmann betonte die zentrale gesellschaftliche Rolle für gute Arbeit: „Arbeit ist das tragende Element für den sozialen Zusammenhalt jeder Gesellschaft. Wo Neid, Gleichgültigkeit und Desorientierung zunehmen, drohen soziale Spaltung und Entsolidarisierung.“ Konkret forderte der DGB-Vorsitzende die Arbeitgeber auf, besonders die Flucht aus der Tarifbindung zu beenden und für mehr Tarifverträge zu sorgen.

Berufe im Sozial- und Erziehungsdienst deutlich aufwerten

GEW-Vorsitzende Marlis Tepe forderte, die Berufe im Sozial- und Erziehungsdienst (SuE) deutlich aufzuwerten und die Beschäftigten besser zu bezahlen. „Die gesellschaftlichen Erwartungen an diese Berufsgruppe sind in den vergangenen Jahren enorm gewachsen. Damit sind auch die Anforderungen an Qualifikation und Arbeit der Beschäftigten in den Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen gestiegen. Diese Entwicklung muss sich endlich in einer deutlich besseren Eingruppierung der Kolleginnen und Kollegen widerspiegeln“, betonte Tepe während der Kundgebung vor dem Kieler Gewerkschaftshaus.

Die Einführung des flächendeckenden Mindestlohns von 8,50 Euro pro Stunde in Deutschland bezeichnete sie als einen „großen Erfolg für die Menschen in unserem Land“. „Deshalb muss der Mindestlohn gegen die Angriffe der Gegner, allen voran die CSU, verteidigt werden. Hände weg vom Mindestlohn!“, warnte Tepe die Politik.