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Studie „SARS-CoV-2 Arbeits- und Infektionsschutzmaßnahmen an Schulen“

GEW bittet um Unterstützung der Online-Befragung

Um Schutz und Prävention von Pädagoginnen und Pädagogen zu verbessern, untersucht ein Forschungsprojekt die besonderen Belastungen der Arbeit an Schulen in der Coronapandemie. Die GEW ruft auf, an der Umfrage teilzunehmen.

Für die Gewerkschaft ist das Forschungsprojekt besonders spannend, da es um den Schutz der Pädagoginnen und Pädagogen geht. (Foto: Pixabay / CC0)

Das Forschungsprojekt „SARS-CoV-2 Arbeits- und Infektionsschutzmaßnahmen an Schulen“ des Instituts für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Universitätsmedizin Mainz und der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) untersucht die besonderen Belastungen und Beanspruchungen, denen Beschäftigte an Schulen während der Coronapandemie ausgesetzt sind. Anhand der Ergebnisse sollen Verbesserungs- und Präventionsmaßnahmen zum Schutz der Beschäftigten erarbeitet werden.

Die GEW ruft ihre Mitglieder auf, sich an der knapp 30-minütigen Onlinebefragung zum schulischen und privaten Umfeld zu beteiligen. Die Daten werden anonym erfasst und verschlüsselt übertragen.

„Viel zu lange wurde der Gesundheitsschutz der Lehrkräfte während der Pandemie missachtet.“ (Ilka Hoffmann)

Für die Gewerkschaft ist das Forschungsprojekt besonders spannend, da es um den Schutz der Pädagoginnen und Pädagogen geht. „Viel zu lange wurde der Gesundheitsschutz der Lehrkräfte während der Pandemie missachtet. Neben der Infektionsgefahr spielen auch physische und psychische Belastungen, wie sie in einer Ausnahmesituation auftauchen, eine große Rolle. Wir hoffen mit dieser Studie auf Erkenntnisse, die uns helfen, die besonderen Belastungen genauer zu fassen und davon Empfehlungen und politische Forderungen abzuleiten“, sagte GEW-Vorstandsmitglied und Schulexpertin Ilka Hoffmann.

„Corona und die Folgen bringen enorme zusätzliche Belastungen für die Kolleginnen und Kollegen an den Schulen mit sich. Es wird dringend Zeit für glaubwürdige Präventionsmaßnahmen zum Schutze der Bediensteten,“ betonte Ansgar Klinger, GEW-Vorstandsmitglied für Berufliche Bildung und Weiterbildung. 

Themen der Umfrage sind: 

  • Soziodemografie und Angaben zum Arbeitsplatz
  • Identifizierung von SARS-CoV-2-spezifischen Belastungen und Herausforderungen an Schulen für Lehrkräfte
  • Umsetzung, Kommunikation und Einhaltung von Hygienerichtlinien/-plänen, sowohl allgemein als auch schulisch
  • Auswirkungen des Schulbetriebs während der Coronapandemie auf Lehrkräfte
  • Sammlung von gelungenen Beispielen und Ableitung von Empfehlungen für Schulen

Im Rahmen der Studie werden auch 2.000 Euro an das Projekt „Corona-Nothilfe-Pakete“ des Deutschen Kinderhilfswerks gespendet. 

Die Richtschnur für die Maßnahmen in der Schule sollen nach Ansicht der GEW die Empfehlungen des Robert Koch-Instituts sein. Dafür schlägt die GEW ein Fünf-Punkte-Programm vor:

5-Punkte-Programm zum Gesundheitsschutz an Schulen
Ab der 5. Klasse muss das gesellschaftliche Abstandsgebot von 1,5 Metern gelten. Dafür müssen Klassen geteilt und zusätzliche Räume beispielsweise in Jugendherbergen gemietet werden.
Um die Schulräume regelmäßig zu lüften, gilt das Lüftungskonzept des Umweltbundesamtes. Können die Vorgaben nicht umgesetzt werden, müssen sofort entsprechende Filteranlagen eingebaut werden.
Die Anschaffung digitaler Endgeräte für Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler muss endlich beschleunigt werden. Flächendeckend müssen eine datenschutzkonforme digitale Infrastruktur geschaffen und IT-Systemadministratoren eingestellt werden. Zudem müssen die Länder Sofortmaßnahmen zur digitalen Fortbildung der Lehrkräfte anbieten.
Für die Arbeitsplätze in den Schulen müssen Gefährdungsanalysen erstellt werden, um Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler besser zu schützen.
Transparenz schaffen: Kultusministerien und Kultusministerkonferenz müssen zügig ihre Planungen umsetzen, wöchentlich Statistiken auf Bundes-, Landes- und Schulebene über die Zahl der infizierten sowie der in Quarantäne geschickten Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler zu veröffentlichen. „Wir brauchen eine realistische Datenbasis, um vor Ort über konkrete Maßnahme zu entscheiden“, sagte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe. 

Übersicht: Alles, was sich an Bildungseinrichtungen mit Blick auf den Gesundheitsschutz in Corona-Zeiten ändern muss.