Die zweite Runde der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder ist am frühen Donnerstagabend nach zwei Tagen in Potsdam ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Die GEW kündigte an, mit einer Ausweitung der Warnstreiks auf die Blockadehaltung der Arbeitgeber in der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) zu reagieren. „Sie haben es in der Hand, am Verhandlungstisch zu einer Lösung zu kommen“, sagte die GEW-Vorsitzende Marlis Tepe am Donnerstag in Potsdam. „Aber auf die Weigerung der TdL, uns ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen, kann es nur eine Antwort geben: Wir werden jetzt den Druck erhöhen und unsere Mitglieder in den Schulen, Kitas und Bildungseinrichtungen zu Arbeitsniederlegungen aufrufen.“
Die Gewerkschaften verhandeln in Potsdam für rund eine Million Beschäftigte im öffentlichen Dienst der Länder. Bei der GEW sind das insbesondere angestellte Lehrerinnen und Lehrer, Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst sowie Beschäftigte an Hochschulen.
"Jetzt sind die Kolleginnen und Kollegen gefordert, mit bundesweiten Warnstreiks zu zeigen, dass sie mit ihren Gewerkschaften kämpfen.“ (Marlis Tepe)
Die GEW bekräftigte ihre Forderung nach einer allgemeinen Gehaltssteigerung von sechs Prozent, mindestens aber 200 Euro sowie eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 100 Euro. Überdies fordert die GEW eine Angleichung der Einkommen im Sozial- und Erziehungsdienst an den Verdienst der Beschäftigten im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst. Dazu kommt die Forderung nach der Eindämmung der ausufernden Befristungspraxis im öffentlichen Dienst und die Einführung der sogenannten Paralleltabelle. Danach soll jeder Besoldungsgruppe von verbeamteten Lehrerinnen und Lehrern die entsprechende Entgeltgruppe angestellter Lehrkräfte zugeordnet werden: A13 = E13, A12 = E12, A11= E11 usw.