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Künstliche Intelligenz

So lässt sich eine KI-Strategie in der Pädagogik entwickeln

Die Pädagogin und Bildungsexpertin Nele Hirsch hat beim GEW-Bildungstag zum Thema Künstliche Intelligenz Tipps zur gemeinsamen Entwicklung einer KI-Strategie im Kollegium gegeben.

Das Thema künstliche Intelligenz wirft im Bildungskontext viele Fragen auf. (Foto: Pixabay / CC0)

Das Thema künstliche Intelligenz wirft im Bildungskontext viele Fragen auf: Wollen wir KI-Systeme zum Lehren und Lernen nutzen? Welche Tools wollen wir auswählen? Was genau wollen wir damit machen? Wo entscheiden wir uns warum gegen eine Nutzung? Welche Chancen und welche Risiken müssen wir reflektieren?

„Auf diese Fragen gibt es keine fertigen und allgemeingültigen Antworten, sondern Lehrende und Lernende müssen diese gemeinsam und passend zum Leitbild ihrer Institution entwickeln.“ (Nele Hirsch)

„Auf diese Fragen gibt es keine fertigen und allgemeingültigen Antworten, sondern Lehrende und Lernende müssen diese gemeinsam und passend zum Leitbild ihrer Institution entwickeln“, sagt die Pädagogin und Bildungsexpertin Nele Hirsch, die beim GEW-Bildungstag auf der Leipziger Buchmesse den Workshop „Eine KI-Strategie in der Pädagogik kollaborativ entwickeln: So kann es gehen!“ leitete. Ziel war es, den Teilnehmenden Praxisideen für Pädagogische Tage oder Ähnliches an ihren Einrichtungen mitzugeben.

Bausteine für KI-Fortbildungen

Dazu stellte Hirsch zunächst unterschiedliche Bausteine für KI-Fortbildungen vor, die alle den aktiven Austausch ins Zentrum stellen. Anschließend probierten die Teilnehmenden unter anderem diese vier Bausteine gemeinsam aus:

  • Kartenaustausch.de: Die Plattform eignet sich zum Einstieg in das Thema. Auswählen lassen sich fiktive Statements zu KI, die erste gemeinsame Reflexionen zum Thema Künstliche Intelligenz in der Pädagogik ermöglichen.
  • KI-Orientierung.de: In diesem Lernangebot kann man nach pädagogischen Antworten auf die aktuelle KI-Entwicklung suchen. So lässt sich eine strategische Herangehensweise an KI erarbeiten, orientiert an einem Leitbild zu guter Bildung.
  • World Café: Dabei wird eine Art World Café zu drei wichtigen Orientierungen in der KI-Debatte gestaltet: Wohin soll es gehen? Was kann unsere Rolle als grundsätzlich digital-aufgeschlossene Pädagoginnen und Pädagogen sein? Und was können wir konkret tun? Hirschs Antworten sind hier nachzulesen.
  • Perspektivwechsel in Dreiergruppen: Teilnehmende gestalten eine Persona und überlegen sich mithilfe der sogenannten Troika-Beratung, was diese braucht, um in der KI-Entwicklung gut zu lernen. Ein ausführlicher Praxisbericht dazu findet sich hier (unter „Entwicklung“).

Neben ChatGPT gibt es weitere künstliche Intelligenzen, die ähnliche Funktionen bieten. Wir haben eine Auswahl zusammengestellt-

Diese KI-Tools gibt es neben ChatGPT

Bloom ist ein von Forscher*innen entwickeltes Open-Source-Projekt.

ChatABC verfügt über zusätzliche Funktionen wie Teamzusammenarbeit, Prompt Library und Never-Down-Service.

ChatPDF ist eine KI-Anwendung, um PDF-Dateien hochzuladen und dann die KI zu den PDF-Inhalten zu befragen.

Claude ist eine Familie großer Sprachmodelle, die von dem US-Start-up Anthropic entwickelt wurden. Die KI hat eine ethische Ausrichtung. 

DeepL Write ist ein KI-Schreibassistent, der dabei unterstützt, bessere Texte zu schreiben.

Das Open-Source-Sprachmodell Dolly wurde von dem US-Unternehmen Databricks entwickelt und ist sowohl für Forschungs- als auch kommerzielle Zwecke frei verfügbar. 

Die Open-Source-Sprachmodellreihe Falcon wurde vom Technology Innovation Institute (TII) in Abu Dhabi konzipiert. Falcon 180B gilt als eines der größten, jemals trainierten LLM. 

Gemini ist eine Serie multimodaler Sprachmodelle Googles und baut auf den zuvor veröffentlichten Modellen LaMDA und PaLM auf. 

Das Open-Source-Projekt GPT4All ist eine ChatGPT-Alternative, die lokal auf dem Rechner ausgeführt werden kann. 

Grammarly ist ein Schreibassistent, der Rechtschreib-, Grammatik-, Interpunktions-, Klarheits- und Übermittlungsfehler überprüft und mittels KI einen Ersatz für den Fehler sucht. 

Hugging Face ist eine Community, die auf Basis von ChatGPT und GPT4all eigene Sprachmodelle baut. 

Das von Meta AI entwickelte multimodale Sprachmodell ImageBind soll verschiedene Daten wie Text, Bild, Audio aber auch Sensordaten verarbeiten und verknüpfen. 

LLaMA ist eine Familie großer Sprachmodelle aus dem Hause Meta. Es gibt unterschiedlich große Versionen, außerdem Feintunings wie Alpaca, Vicuna und Gorilla mit Fokus auf bestimmten Funktionen. 

Das Open-Source-Konversationssprachmodell LaMDA (Language Model for Dialogue Applications) wurde von Google AI speziell für Dialoganwendungen entwickelt. 

Die KI des deutschen Start-ups Aleph Alpha besteht derzeit aus drei Modellen, die sich in Komplexität und Leistungsfähigkeit unterscheiden. Die Luminous-Familie ist multimodal.

Microsoft Copilot ist eine Assistentenfunktion mit Künstlicher Intelligenz für Microsoft-365-Anwendungen und -Dienste, Windows 11 und Microsoft Bing.

Das Sprachmodell Mistral Large wurde von Mistral AI für fortgeschrittene Texterstellung, Schlussfolgerungen und mehrsprachige Unterstützung konzipiert

Neuroflash ist ein KI-Text- und Bildgenerator – allerdings vor allem für Marketingtexte.

Das Open-Source-Sprachmodell Orca 2 von Microsoft soll ähnliche Leistungen wie die größeren KI-Systeme erbringen, aber mit geringerer Rechenleistung, um weniger Energie zu verbrauchen. 

PaLM ist die Abkürzung für Pathways Language Model, eine von Google konzipierte Familie großer Sprachmodelle. PaLM 2 wird in verschiedenen Google-Produkten verwendet, darunter das Chat-Tool Bard

Der T5 (Text-to-Text Transfer Transformer) von Google AI ist ein leistungsstarkes Sprachmodell für Textaufgaben wie Übersetzungen oder Zusammenfassungen - allerdings nicht speziell darauf ausgelegt, als interaktiver Chatbot wie ChatGPT zu fungieren. 

Die Plattform SchulKI wurde von Lehrkräften gegründet und wird gemeinsam mit Forschenden und Programmiertalenten entwickelt. 

Perplexity AI ist eine KI-Suchmaschine, die ähnlich wie ChatGPT funktioniert, aber auch Quellen angibt. Zudem werden unter dem Text „related“-Anfragen angezeigt.

Smodin ist ein KI-basiertes Tool für die automatische Textgenerierung. Das Tool bietet außerdem einen Plagiatscheck.

You.com ist der KI-Chatbot der Suchmaschine You.com

(Quellen: unterrichten.digital und Manuel Flick)

Diese Auswahl erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und kann und soll fortlaufend ergänzt werden. Schreibt uns, welche KI-Tools ihr nutzt und in dieser Liste ergänzt werden sollen!