Zum Inhalt springen

Jugend- und Familienministerkonferenz (JFMK)

Schulgeldfreiheit für Erzieherinnen- und Erzieherausbildung diskutiert

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hat angekündigt, das Schulgeld für die Ausbildung von Erzieherinnen und Erzieher abschaffen zu wollen. Auch bei der Jugend- und Familienministerkonferenz in Weimar war das Thema auf der Agenda.

Angesichts des Fachkräftemangels in Kitas haben die Jugend- und Familienministerinnen und -minister, -senatorinnen und -senatoren (JFMK) bei ihrem Treffen in Weimar den bereits im Mai 2018 in Kiel gefassten Beschluss bekräftigt, die schulgeldfreie und vergütete praxisintegrierte Ausbildung bundesweit weiter zu verbreiten. Sie verfolgen demnach „das Ziel, die Weiterqualifizierung zum Beruf der Erzieherin/des Erziehers vom Schulgeld zu befreien sowie die rechtlichen und strukturellen Voraussetzungen zu schaffen, um die praxisintegrierte vergütete Weiterqualifizierung in das Regelsystem zu überführen“.

Die Bund-Länder-Arbeitsgruppe „Fachkräfteoffensive“ werde beauftragt, die Umsetzung dieses Beschlusses zu begleiten, hieß es. Die JFMK bitte die Kultusministerkonferenz (KMK) um Prüfung, ob es einen gemeinsamen Beschluss von JFMK und KMK geben könne. 

„Deshalb streite ich für die Abschaffung des Schulgeldes und eine Ausbildungsvergütung.“ (Franziska Giffey)

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) betonte bereits 2018 in einem Interview: „Es geht um Wertschätzung und Anerkennung und darum, dass sich junge Leute nicht fragen müssen, ob sie es sich überhaupt leisten können, Erzieherin oder Erzieher zu werden. Deshalb streite ich für die Abschaffung des Schulgeldes und eine Ausbildungsvergütung.“

Die Erzieherinnen- und Erzieherausbildung in Deutschland wird von den Ländern sehr unterschiedlich gestaltet. Sie erfolgt an Fachschulen für Sozialpädagogik, Fachakademien für Sozialpädagogik, Oberstufenzentren oder Berufsfachschulen für Sozialwesen beziehungsweise Berufskollegs und ist damit eine schulische Ausbildung. Das Schulgeld muss zum Teil selbst bezahlt werden. 

Regelung zur Schulgeldfreiheit für Gesundheitsfachberufe

Auszubildende in Gesundheitsberufen sollen unterdessen künftig kein Schulgeld mehr zahlen müssen. Die Gesundheitsministerkonferenz (GMK) forderte jüngst das Bundesgesundheitsministerium auf, bis Ende 2019 eine bundeseinheitliche Regelung zur Schulgeldfreiheit für alle nichtakademischen Gesundheitsfachberufe vorzulegen. „Wir müssen alles dafür tun, um diese Berufe attraktiver zu gestalten. Dafür muss die organisatorische und inhaltliche Ausgestaltung der Ausbildungen insgesamt auf den Prüfstand. Die Schulgeldfreiheit ist ein Schritt in die richtige Richtung“, sagte die Vorsitzende der GMK, die sächsische Gesundheitsministerin Barbara Klepsch (CDU).

Nordrhein-Westfalen setzte bereits als erstes Bundesland den Einstieg in die Schulgeldfreiheit um, andere Länder haben diese mittlerweile auch realisiert oder sind auf dem Weg.