Zum Inhalt springen

16.000 Streikende in Berlin

Schulen und Kitas bleiben geschlossen

In Berlin sind 16.000 Tarifbeschäftigte den zweiten Tag in Folge ganztägig in den Ausstand getreten. Viele Schulen und Kitas blieben erneut zu. „Wir streiken auch für den Nachwuchs in dieser Stadt", erklärt die GEW an die Adresse der Eltern.

Unmittelbar vor der dritten und möglicherweise entscheidenden Runde im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes der Länder steht der Betrieb an mehr als der Hälfte der städtischen Schulen und Kitas in Berlin den zweiten Tag in Folge still. Auch viele Hochschulen und Bezirksämter blieben am Mittwoch geschlossen. Rund 16.000 Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher, Sozialpädagoginnen und -pädagogen, Hochschulbeschäftigte und weitere Angestellte im öffentlichen Dienst des Landes traten erneut in den Warnstreik. Die GEW zog gemeinsam mit der Gewerkschaft der Polizei (GdP) vom Potsdamer Platz zum Alexanderplatz.

„Uns ist bewusst, dass die Streiks in dieser Woche für die Eltern und ihre Kinder eine Belastung darstellen“, erklärte die GEW-Landesvorsitzende Doreen Siebernik. „Wir streiken aber auch für den Nachwuchs in dieser Stadt. Bei der dritten Verhandlungsrunde morgen in Potsdam wird mit darüber verhandelt, wie die Zukunft in unseren Schulen, Kitas und den Jugendämtern aussehen soll.“

„Unsere Mitglieder sagen klipp und klar: Wir sind bereit auch noch länger zu streiken, wenn unsere Forderungen weiter ignoriert werden.“ (Udo Mertens)

„An vier Streiktagen haben wir mehr als 40.000 Menschen auf die Straße gebracht. Der ganz große Teil kommt aus dem Bildungsbereich“, betonte Udo Mertens, Tarifvorstand der GEW BERLIN und Mitglied der Verhandlungskommission. „Unsere Mitglieder sagen klipp und klar: Wir sind bereit auch noch länger zu streiken, wenn unsere Forderungen weiter ignoriert werden.“

Die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes fordern unter anderem eine Erhöhung der Tabellenentgelte im Gesamtvolumen von sechs Prozent, mindestens aber 200 Euro, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Zudem verlangen sie die Angleichung der Bezahlung der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst der Länder (TV-L) an die der Kommunen (TVöD). Am Donnerstag verhandeln Arbeitgeber und Gewerkschaften in Potsdam weiter.