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Schleswig-Holstein: Mehrere tausend Lehrkräfte im Streik

Aus Protest gegen die Politik der schwarz-gelben Landesregierung legten am Donnerstag landesweit rund 3.500 Lehrerinnen und Lehrer nach der dritten Schulstunde die Arbeit nieder. An den Kundgebungen beteiligten sich auch zahlreiche Eltern und Schüler – insgesamt protestierten knapp 6.000 Menschen gegen den Bildungsabbau in Schleswig-Holstein.

In 20 Städten fanden Protestkundgebungen statt, die größten in Kiel, Norderstedt und Elmshorn. Der Streik richtete sich gegen Arbeitszeitverlängerung, zu hohe Arbeitsbelastung, Stellenstreichungen und das Sparpaket der Landesregierung. Eine der Hauptforderungen der angestellten Lehrkräfte war eine bessere und gerechtere Eingruppierung.

GEW-Landesvorsitzender Matthias Heidn zeigte sich angesichts der großen Beteiligung hoch erfreut: „Die große Streikbereitschaft der Lehrerinnen und Lehrer ist ein Misstrauensvotum erster Güte für Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) und Bildungsminister Dr. Ekkehard Klug (FDP). Sie sollten dieses Zeichen ernst nehmen und die Politik von Arbeitszeitverlängerung und Bildungsabbau beenden.“ Für den Fall, dass das nicht geschehe, kündigte Heidn weitere Proteste an.

In einem Grußwort an die Streikenden sprach GEW-Vorsitzender Ulrich Thöne von einem richtigen und mutigen Zeichen. „Eine falsche Finanzverteilung auf Bundesebene verbunden mit einer falschen Akzentsetzung im Land haben zu einem maroden Haushalt in Schleswig Holstein geführt", so Thöne. Jetzt solle der Etat auf dem Rücken der Beschäftigten, die nicht für die Fehler der Politik verantwortlich sind, saniert werden. „Dazu sagen wir: ,Nein!'“, so der GEW-Vorsitzende.

Die schleswig-holsteinische Landesregierung sei gut beraten, beim Bildungsgipfel am 10. Juni auf der Einhaltung der Versprechungen für mehr Geld für Bildung zu bestehen, erklärte Thöne. Mit einem Umsteuern in der Steuerpolitik, die Reiche und Unternehmen ihrer ökonomischen Leistungsfähigkeit entsprechend in die gesellschaftliche Pflicht nimmt, sei gute Bildung in Schleswig-Holstein, in ganz Deutschland zu finanzieren.