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Sachsen: Blockade der Arbeitgeber verantwortungslos

Für viele sächsische Schüler begann der Unterricht am Donnerstag später als sonst: Etwa 5000 angestellte Lehrkräfte legten in Dresden, Leipzig und Chemnitz für vier Stunden die Arbeit nieder.

Die Streikenden wollen Druck auf die Arbeitgeber machen, endlich ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen – einschließlich eines Eingruppierungstarifvertrages für Lehrkräfte. GEW-Verhandlungsführerin Ilse Schaad erklärte, gerade in Sachsen, wo Lehrkräfte grundsätzlich als Angestellte beschäftigt werden, sei die Blockade der Arbeitgeber verantwortungslos.

"Wir wollen nichts Anderes als das, was alle anderen Beschäftigten im öffentlichen Dienst auch haben: einen Eingruppierungstarifvertrag", betonte Schaad vor rund 1500 Kundgebungsteilnehmern in Dresden. "Und wir wollen die gleichen Bedingungen, die alle anderen auch haben. Wir wollen keine Besserstellung der Lehrerinnen und Lehrer. Das ist eine Arbeitgeberlüge. Wir wollen nur die Schlechterstellung beenden."

Die sächsische GEW-Vorsitzende Sabine Gerold betonte vor 1.000 Streikenden in Chemnitz: "Bildung ist MEHR WERT. Das heißt für uns vor allem: Die Arbeit der Beschäftigten im Bildungsbereich ist mehr wert, denn Bildung wird von Menschen gemacht. Für die GEW steht deshalb vor allem eine tarifierte Entgeltordnung für die Lehrkräfte im Mittelpunkt dieser Tarifrunde. In Sachsen wären davon alle Lehrkräfte betroffen, weil sie ausschließlich Angestellte sind. Der Freistaat verweigert sich jedoch besonders hartnäckig einer tariflichen Regelung. Das macht die Kolleginnen und Kollegen wütend - auch deshalb sind sie besonders streikbereit."

Fotos: Gerd Apelt, Jürgen Lein, Claus Scharschuch