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Auslandsschulwesen

Rotstiftpolitik trifft Fachberater*innen schwer

Das Auswärtige Amt kürzt Gelder, die bislang den Fachberater*innen für Deutsch als Fremdsprache zugutekamen. Sie sorgen in vielen Ländern dafür, dass hochwertiger Deutschunterricht stattfindet.

(Foto: GEW)

Nachdem die Bundesregierung den Etat des Auswärtigen Amtes (AA) für das Jahr 2025 um zwölf Prozent gekappt hatte, kürzt nun das AA seinerseits die Gelder, die bislang den Fachberater*innen für Deutsch als Fremdsprache an Schulen des nationalen Bildungswesens zugutekamen. Diese Kolleg*innen sorgen in vielen Ländern dafür, dass hochwertiger Deutschunterricht stattfindet.

Mit dem Laptop auf der Parkbank

„Sie haben keine Büros mehr und arbeiten mit ihren Laptops von zu Hause oder auf der Parkbank.“ Auch sollen sie „private Sponsoren“ finden, um Finanzlöcher zu stopfen. So schildert Stephan Münchhoff, Vorstandsmitglied der GEW-Arbeitsgruppe Auslandslehrkräfte (AGAL), die Lage von vielen Fachberater*innen für Deutsch als Fremdsprache. Sie unterstützen im Gastland die Schulen, die zum Deutschen Sprachdiplom der Kultusministerkonferenz (DSD) führen. 

Das AA stellt über die „Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik“ die Mittel für das DSD-Programm bereit. Weltweit gibt es 1.100 Bildungseinrichtungen, die zum jeweiligen nationalen Bildungswesen gehören und das DSD anbieten. An den DSD-Schulen lernen 360.000 junge Menschen Deutsch. Wer das DSD erworben hat, kann an Hochschulen in Deutschland ohne weitere Sprachprüfung studieren.

„Mit ihrer Arbeit legen sie den Grundstein für oft sehr erfolgreiche Bildungsbiographien.“

Die Fachberater*innen werden aus Deutschland entsandt. Sie kooperieren am Einsatzort mit den einheimischen Deutsch-Lehrkräften und halten engen Kontakt zu den Schulleitungen. „Mit ihrer Arbeit legen sie den Grundstein für oft sehr erfolgreiche Bildungsbiographien“, betont die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA). DSD-Absolventen, so die ZfA, blieben oftmals lebenslang mit Deutschland verbunden.

GEW gegen Kürzungen

Die GEW hatte sich gegen die Kürzungen und für eine auskömmliche Finanzierung des Auslandsschulwesens ausgesprochen. „Die Arbeitsbedingungen dieser Kolleginnen und Kollegen sind so zu gestalten, dass sie ihrer Qualifikation und ihren Aufgaben entsprechen“, betont AGAL-Vorstandsmitglied Stephan Münchhoff. 

Die Qualität des DSD-Unterrichts und die Zahl der DSD-Abschlüsse müssten erhalten bleiben. „Das DSD-Programm ist für Deutschland ein guter Weg, um Studierende und Fachkräfte zu gewinnen“, so Münchhoff.