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Rosarot und Himmelblau

Damit Kinder und Jugendliche frei von Schubladendenken und Geschlechterzuschreibungen aufwachsen können, braucht Deutschland ein gendergerechtes Bildungssystem. Die wissenschaftliche Geschlechterforschung zeigt jedoch, dass Typisierungen nach Geschlecht gerade im pädagogischen Alltag zunehmen. Der Frauen-Newsletter 2/2014 "Rosarot und Himmelblau" beleuchtet, wie gendergerechte Bildung aussehen sollte und welche Anforderungen die GEW an eine gendersensible Lehrer_innenbildung stellt.

Katja Rosenberg

Vor welchen Herausforderungen Mädchen und Jungen bei der Berufswahl stehen, ist Barbara Scholand im Forschungsprojekt "Berufsorientierung und Geschlecht" an der Universität Hamburg nachgegangen. Das Ergebnis: Spätestens im Übergang von der Schule in Ausbildung und Beruf tappen junge Frauen und Männer in die "Geschlechterfalle".

Die Leiterin des Zentrums für Geschlechterstudien der Universität Paderborn, Barbara Rendtorff, kritisiert im Interview, dass viele pädagogische Ansätze eine Ansprache von Jungen und Mädchen mit unterschiedlichen Schulmaterialien unterstützen. Dabei wird nach Ansicht Rendtorffs bei Mädchen eine kollektive Beziehungsorientierung und bei Jungen ein Technikinteresse unterstellt und unterstützt. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken fordert die Schulpädagogin, Genderkompetenz zu einem verbindlichen Bestandteil der Ausbildung von Lehrkräften zu machen.