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E&W 4/2023

Radikalisierung durch Verschwörungserzählungen

Oft erzählten schon 12- oder 13-Jährige von Illuminaten oder davon, dass die USA in der Wüste Aliens ausbildeten, berichtet eine Expertin für Verschwörungsmythen der E&W. Im neuen Heft geht es daher unter anderem um Prävention und mehr Aufklärung.

Mit wenigen Klicks sind Tür und Tor zu allen möglichen Verschwörungsmythen geöffnet.

In der heutigen Zeit multipler Krisen sind Jugendliche mit Ängsten und Sorgen beschäftigt, die ihre Gegenwart betreffen – zum Beispiel die Corona-Pandemie oder der Krieg in der Ukraine –, aber auch ihre Zukunft, die durch den Klimawandel bedroht wird. Gleichzeitig schreitet die Digitalisierung voran, in sozialen Medien und im Netz verbreiten sich Desinformationen in großer Geschwindigkeit und erreichen damit viele Menschen. Konflikte können online weiter eskalieren und die Radikalisierung Einzelner begünstigen.

Auch Islamisten agitieren erfolgreich im Netz – mit professionell aufbereiteten Inhalten, die auf ein jugendliches Publikum abzielen und zutiefst antidemokratisch sind.

Unterdessen bieten zahlreiche außerschulische Träger bundesweit Schulworkshops zum Thema Verschwörungsmythen an. Während einige stark auf Fake News setzen, nehmen andere stärker auch Rassismus, Antisemitismus und Radikalisierung in den Blick. Gut gemacht sind diese Workshops eine Brücke, um Jugendliche zu erreichen.

Schule müsse Jugendliche besser über die Hintergründe von Verschwörungsmythen aufklären, meint der Pädagoge Klaus Müller. Zusammen mit dem Historiker Christopher Kirchberg hat er die Broschüre „Verschwörungstheorien“ herausgegeben. Für Lehrkräfte sei es aber eine Herausforderung, konkrete Anzeichen für Radikalisierungstendenzen bei Jugendlichen zu erkennen, sagt der Soziologe Björn Milbradt im „E&W“-Interview.

Weitere Themen in der Mai-Ausgabe der „E&W“: