Genauer könnten Emotionen als subjektive Bewertungen sozialer Verhältnisse gefasst werden. Aus diesem Grund seien sie anschlussfähig für eine subjektorientierte, das heißt auf die Ziele und Relevanzen der AdressatInnen abstellende Evaluation der Förderlichkeit von Organisationskulturen in Einrichtungen der Sozialen Arbeit.
Organisationskulturen sind dabei an kulturelle Moralsysteme angeschlossen, die wiederum mit bestimmten Grundemotionen korrespondieren und damit die Systematisierung von Organisationskulturen auch empirisch möglich machen. Praktisch müssten im Sinne pädagogischer Professionalität Reflexionsräume geschaffen werden, in denen die Professionellen die eigenen Gefühle besprechen können, um diese nicht in reziproken Beziehungen mit den AdressatInnen auszuagieren.
Literatur
Klatetzki, T.: Soziale personenbezogene Dienstleistungsorganisationen als emotionale Arenen. Ein theoretischer Vorschlag, in: Neue Praxis, 5, 2010, S. 475-493.
Klatetzki, T.: Regeln, Emotion und Macht: Eine interaktionistische Skizze, in: Duschek, S., Gaitanides, M., Matiaske, W., Ortmann, G. (Hrsg.): Organisationen regeln. Die Wirkmacht korporativer Akteure, Wiesbaden, VS-Verlag 2012, S. 93-109.