Nach deutlicher Kritik der GEW und der Kultusministerkonferenz versuchte das Auswärtige Amt zwar, die Pläne zu relativieren. Klar ist aber: Privatisierung und die Problematik des Einflusses von Unternehmen im deutschen Auslandsschulwesen bleiben auf der Tagesordnung.
Wohin entwickeln sich die Deutschen Auslandsschulen im Spannungsfeld zwischen Marktwirtschaft und Gemeinnützigkeit? Dieser Frage geht der Journalist Matthias Holland-Letz in der 14. Ausgabe des GEW-Privatisierungsreports nach. Er ordnet die Privatisierungstendenzen ein in die aktuelle Auseinandersetzung um die Zukunft des Auslandsschulwesens und legt damit Grundlagen für eine kritische Diskussion. Momentaufnahmen aus ganz verschiedenen Schulen veranschaulichen die aktuellen Probleme. Handelnde Akteure und Organisationen kommen zu Wort.
Privatisierungsreport 14: Deutsche Auslandsschulen - Budgetierung, Flexibilisierung, Privatisierung...
Als „Visitenkarten Deutschlands“ preist die Bundesregierung die rund 140 Deutschen Auslandsschulen. Es besteht politischer Konsens, dass ihre Förderung gesamtstaatliche Aufgabe ist. Die Mehrheit dieser Schulen war schon immer in privater Trägerschaft. Meist handelt es sich dabei um gemeinnützige Schulvereine, die durch Schulbeiträge den Großteil der Kosten selbst tragen und durch Zuschüsse des Auswärtigen Amts unterstützt werden. Doch das Auswärtige Amt hat 2010 ein Reformkonzept vorgelegt, dass einen Paradigmenwechsel von der Gemeinnützigkeit zur Gewinnorientierung befürchten lässt.