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Prekäre Beschäftigung auch beim Goethe-Institut?

Überall im Weiterbildungsbereich nimmt die Zahl der Freien Mitarbeiter und Honorarkräfte zu, während feste Beschäftigung vielerorts abgebaut wird. Auch beim Goethe-Institut ist diese Entwicklung zu beobachten. Auf der GEW-Tagung „Prekäre Beschäftigung beim Goethe-Institut“ disuktierten 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer die soziale Lage von Honorarlehrkräften und befristet Angestellten bis hin zu prekär Beschäftigten und unbezahlten Praktikantinnen und Praktikanten.

Sie sprachen sich einhellig für eine bessere betriebliche und gewerkschaftliche Interessenvertretung für alle Gruppen aus. Nur gemeinsam und mit einer starken Gewerkschaft könne man faire Arbeitsbedingungen durchsetzen.

Eröffnet wurde die Konferenz mit dem Vortrag der Arbeitssoziologin Alexandra Wagner unter der Fragestellung "Was ist prekäre Beschäftigung?". Sie befasste sich mit den unterschiedlichen Formen "atypischer Beschäftigung" in Abgrenzung zu einem "Normalarbeitsverhältnis", das ohnehin nie für alle gesellschaftlichen Gruppen "normal" war. Zur Ausweitung prekärer Beschäftigung präsentierte sie umfangreiche wissenschaftliche Fakten.

In vier Arbeitsgruppen diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über die Probleme der sozialen Sicherung für Freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, über die Deregulierung von Beschäftigungsverhältnissen in Europa und über die Auswirkungen von prekärerer Beschäftigung auf das Betriebsklima.

Alle Arbeitsgruppen kamen zu dem Schluss, dass eine Besserung der Situation nur durch eine bessere Interessenvertretung erreicht werden könne, die alle Beschäftigtengruppen umfasst.

In ihrem Schlusswort betonte GEW-Vorstandsmitglied Ilse Schaad, dass dies nur mit einer starken Gewerkschaft gelingen kann, deren Mitglieder auch entschlossen sind, gemeinsam etwas durchzusetzen.