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Polnisch lernen und dazu noch in den Ferien?

Mitglieder der GEW und der polnischen Lehrergewerkschaft NSZZ Solidarnosc haben erneut zwei Wochen ihrer Sommerferien gemeinsam in Masuren verbracht, um des anderen Sprache zu lernen. Doch das war noch längst nicht alles.

Fotos: Astrid Schrobsdorff, Magda Wankiewicz-Heise

Vom 23.07. bis zum 4.8. 2013 haben sich 17 GEW-Mitglieder aus dem gesamten Bundesgebiet, tätig an Schulen, Volkshochschulen und Universitäten, auf die für deutsche Ohren schwierige polnische Sprache eingelassen. Und sie wurden belohnt: auf drei Niveaus wurde in Kleingruppen von erfahrenen Dozenten Deutsch für die polnischen KollegInnen und Polnisch für die deutschen TeilnehmerInnen gelehrt Im deutsch-polnischen Tandem wurde das Gelernte wiederholt und bei Gesprächen am Esstisch, beim Schwimmen im See oder beim Pilzesuchen im Wald angewendet. Dazu gab es nachmittags für die Unersättlichen noch einen Russisch - Auffrischungskurs. Das Wetter spielte mit, so dass auch der Ferienerholung nichts im Wege stand.

Spannende Diskussionen

Zum 18. Mal trafen sich nun auf Einladung der GEW und der NSZZ Solidarnosc GewerkschafterInnen am schönen Gimsee in der Nähe von Olsztyn, einige zum wiederholten Mal, aber auch viele Neulinge. Als Gäste konnten der Vorsitzende der Lehrersektion in der Gewerkschaft Solidarnosc, Ryszard Proksa, und der Vorsitzende der litauischen Lehrergewerkschaft LETU, Andrius Jurgelevicius, begrüßt werden. Höhepunkte der diesjährigen Sommerakademie Masuren waren sicherlich die lebhafte Diskussion mit Dr. Matthias Kneip vom deutschen Polen-Institut in Darmstadt über Befindlichkeiten im Umgang von Polen und Deutschen sowie seine Lesung aus seinem Buch „Reise durch Ostpolen“, die auch für die polnischen TeilnehmerInnen Überraschendes aus ihrer Heimat zu bieten hatte. Wieslaw Zdziabek von der Solidarnosc berichtete in einem interessanten Vortrag über die Probleme, in Polen das Thema Gewerkschaften in das Curriculum aufzunehmen.

Begegnungen in Masuren

Das Nachmittagsprogramm bot eine Fülle von Anregungen: So konnte man sich beim Zeichnen und beim Origami entspannen, beim Lauschen polnischer Balladen träumen, Spiele zur Nachhaltigkeitserziehung ausprobieren, deutsche und polnische Geschichtsbücher vergleichen und vieles mehr. Die Beiträge der TeilnehmerInnen zum Programm der Masurenakademie waren in diesem Jahr besonders vielfältig. Beim Tanz ums Lagerfeuer und Singen am See kam man sich auch ohne Sprachkenntnisse näher. Ausflüge am Wochenende nach Olsztyn und Morąg, der Herderstadt, rundeten das Programm ab.

Teilnehmer möchten wiederkommen

So war denn auch die Resonanz der TeilnehmerInnen durchweg positiv. Gelobt wurden vor allem das interessante Programm, in dem sowohl die politische Bildung, das Sprachenlernen und die Begegnung ihren Platz fanden, sowie die freundschaftliche und herzliche Atmosphäre. Der Wunsch vieler Teilnehmerinnen und Teilnehmer, auch 2014 wieder dabei zu sein, sollte Ansporn genug sein, das Erfolgsprojekt Masurenakademie fortzusetzen. Der Friede in Europa muss ständig durch die Menschen gefestigt werden. Ein wichtiger Baustein hierzu ist die Masurenakademie. Dank gilt der Stiftung für Deutsch-Polnische Zusammenarbeit, der Friedrich-Ebert-Stiftung und dem Bildungs- und Förderungswerk der GEW für die freundliche Unterstützung und finanzielle Förderung des Programms.