Der von Globaler Bildungskampagne und Bündnis ZukunftsBildung, in denen die GEW jeweils Mitglied ist, organisierte parlamentarische Abend unter der Schirmherrschaft von Claudia Lücking-Michel (MdB, CDU) in den Räumen der Bundespressekonferenz in Berlin bot die Möglichkeit, über die Rolle Deutschlands bei der Verwirklichung des Bildungsziels in der neuen UN-Agenda für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals – SDGs) zu diskutieren. Podiumsgäste waren BMZ-Staatssekretär Thomas Silberhorn (CSU), BMBF-Ministerialdirigent Thomas Greiner, Ernst Dieter Rossmann (MdB, SPD) und Rosemarie Hein (MdB, Die Linke).
Bildung als eigenes Ziel – Welche Schritte müssen jetzt folgen?
Die SDGs bestehen aus 17 globalen Entwicklungszielen mit zahlreichen Unterzielen, die bis zum Jahr 2030 verwirklicht werden sollen. Bildungsziel 4 enthält zehn Unterziele, darunter Grundbildung für alle, Inklusion, frühkindliche Bildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung. Bei allen Podiumsbeiträgen in Berlin wurde klar, dass Bildungsanstrengungen zukünftig in einem internationalen Zusammenhang gedacht werden müssen. Die neue globale Bildungsagenda 2030 sei ein enorm wichtiger Schritt hin zu inklusiver, gleichberechtigter und hochwertiger Bildung weltweit. Rossmann betonte, dass es nun darauf ankomme, die Umsetzung des Nachhaltigkeitsziels 4 ganzheitlich durchzuführen – Erwachsenenbildung und Bildung für Mädchen dürften hier nicht auf der Strecke bleiben. Laut Silberhorn ist es wichtig, die Bildungsagenda 2030 an den Bedürfnissen der Partnerländer zu orientieren und von den Entwicklungs- und Schwellenländer auch Eigenverantwortlichkeit einzufordern. Nach Ansicht von Hein müsse Deutschland international mehr für Bildung tun. Ein bloßer Export des deutschen Bildungswesens würde anderen Ländern aber nicht helfen – man müsse ein neues Bildungsverständnis entwickeln, um Kulturen anderer Länder nicht zu zerstören. Darüber hinaus müsse man bereits bestehende Projekte mit Struktur füllen, wie Greiner herausstellte.