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FES

Papier zum digitalen Lernen veröffentlicht

Bei einer Konferenz der Friedrich-Ebert-Stiftung ist das multimediale E-Paper „Achtung, Digital Gap! - Lernen in einer digital geprägten Welt“ entstanden, in dem auch Vorzeigebeispiele aus der Praxis vorgestellt werden.

Foto: Pixabay / CC0

Die Digitalisierung hat gesellschaftliche Veränderungen mit sich gebracht, auf die auch Schulen reagieren müssen – bislang sind diese dafür jedoch meist nicht ausgestattet, Lehrkräfte wenig vorbereitet, Lehrpläne und Unterrichtsmaterialien kaum darauf ausgerichtet. Vor dem Hintergrund der von der Kultusministerkonferenz vorgelegten Strategie „Bildung in der digitalen Welt“ diskutierte das Netzwerk Bildung der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin darüber, welche digitalen Kompetenzen Kinder und Jugendliche konkret erwerben müssten, und welche Voraussetzungen die Bildungspolitik dazu schaffen müsse. Die Ergebnisse dieser Konferenz sind nun unter dem Titel „Achtung, Digital Gap! Lernen in einer digital geprägten Welt“ veröffentlicht. Darin werden auch zwei erfolgreiche Beispiele aus der Praxis vorgestellt.

  • Die Freiherr-vom-Stein-Schule in Neumünster:

Die Gemeinschaftsschule gehört seit 2015 zu den Modellschulen Lernen mit digitalen Medien in Schleswig-Holstein. Die Schülerinnen und Schüler nutzen nach dem Prinzip des Bring Your Own Device ihre eigenen Geräte im Unterricht. Darüber hinaus können sie auf rund 100 schuleigene Computer sowie 30 Leihtablets zurückgreifen. WLAN steht im gesamten Schulgebäude zur Verfügung. Im Unterricht werden ein Lernportalserver sowie eine digitale Lernumgebung genutzt. Neben ausgesuchten Apps und Software, mit denen alle lernen, können sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Lehrkräfte weitere selbstgewählte Apps einsetzen. Verbunden ist der Einsatz dieser technischen Hilfsmittel mit einem Schulkonzept, das auf Inklusion, Demokratie, Selbststeuerung und Innovation setzt. Das Fachlernen verläuft mit Hilfe einer fächerübergreifenden Lernumgebung selbstgesteuert und individualisiert. Die digitale Lernumgebung ist aufgeteilt in Unter- und Mittelstufe. Klickt man auf einen Bereich, erscheint eine Übersicht über die verschiedenen Themen. So können Schülerinnen und Schüler in ihrem aktuellen Thema lernen, aber auch auf ein bereits vergangenes Thema zurückgreifen. In der Lernumgebung haben sie zudem Einblick in ein Kompetenzraster zu den verschiedenen Themen und können auf Links und Arbeitsmaterial zurückgreifen, die beim Lernen helfen sollen.

  • Das Gymnasium Würselen:

Seit dem Schuljahr 2015/2016 gibt es am Gymnasium Würselen, das 2017 den Digitalen Bildungspreis gewann, zwei iPad-Klassen. Das Lernen mit digitalen Medien hilft zum Beispiel bei der Kommunikation zwischen Schülerschaft und Lehrkräften. Die Lehrerin oder der Lehrer stellt mit Hilfe einer App Aufgaben, die Schülerinnen und Schüler in einem vorgegebenen Zeitraum lösen und zuschicken müssen. Die Lehrkraft sieht alle Lösungen auf einen Blick und kann sich eine Variante aussuchen, die dann mit allen geteilt wird. Die Lösung kann im Unterricht besprochen werden, niemand muss einzeln an die Tafel, aber alle bekommen ein Feedback. Bisherigen Erfahrungen zufolge hat sich der Austausch zwischen Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern verbessert, und letztere erlangten eine Reihe an fachfremden Kompetenzen, etwa das Erstellen eigener Inhalte für den Unterricht.