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Ergänzung der KMK Digitalisierungsstrategie

Pädagogik bei der Digitalisierung ins Zentrum stellen

Die Kultusministerkonferenz (KMK) hat ihre 2016 veröffentlichte Digitalstrategie um die Empfehlung „Lehren und Lernen in der digitalen Welt" ergänzt. Was fehlt, sind Geld und Personal.

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"Es geht darum, Kinder und Jugendliche zu befähigen, souverän und mündig an der digitalen Welt teilzuhaben und diese mitzugestalten“, sagt GEW-Schulexpertin Anja Bensinger-Stolze. (Foto: Shutterstock)

Fünf Jahre nach Verabschiedung der Strategie „Bildung in der digitalen Welt“ hat die Kultusministerkonferenz (KMK) die ergänzende Empfehlung „Lehren und Lernen in der digitalen Welt" beschlossen. Diese reflektiere die Erfahrungen aus der Phase der Pandemie und stelle die Bedeutung der Unterrichtsqualität und Schulentwicklung beim Einsatz neuer Technologien heraus, teilt die KMK am Freitag mit. Der Fokus liege auf den notwendigen digitalen Schulentwicklungsprozessen und der Qualifizierung der Lehrkräfte in didaktischer und technischer Hinsicht. „Das Ziel ist, die Qualität des Unterrichts zu verbessern“, hieß es. 

Die GEW kommentierte, die Ergänzung der Digitalisierungsstrategie gehe in die richtige Richtung, habe aber auch Bau- und Leerstellen. „Der Fokus wird nicht mehr nur auf die Anwendungsorientierung gelegt, sondern es geht darum, Kinder und Jugendliche zu befähigen, souverän und mündig an der digitalen Welt teilzuhaben und diese mitzugestalten“, sagte GEW-Schulexpertin Anja Bensinger-Stolze.

„Nur durch mehr finanzielle, personelle und zeitliche Ressourcen kann sichergestellt werden, dass die Pädagogik bei der Digitalisierung in den Schulen im Zentrum steht.“ (Anja Bensinger-Stolze)

Sie mahnte zugleich mehr Geld und Personal an: „Nur durch mehr finanzielle, personelle und zeitliche Ressourcen kann sichergestellt werden, dass die Pädagogik bei der Digitalisierung in den Schulen im Zentrum steht.“ Daher sei es gut, dass im Koalitionsvertrag der neuen Ampelregierung ein Digitalpakt 2.0. angekündigt werde.

Umgang mit Daten

Das GEW Vorstandsmitglied für Berufliche Bildung und Weiterbildung, Ralf Becker, würdigte, dass das neue KMK-Papier auch die Gefahren und Herausforderungen der „Datafizierung“ benenne. Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften und Eltern müsse aber nicht nur offengelegt werden, welche Daten wie verarbeitet würden, sondern sie sollten ein Mitsprache- und Vetorecht erhalten.