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Ukraine-Krieg

Osteuropa als Thema für die politische Bildung

Der neue Baustein „Osteuropa. Impulse für die Bildungsarbeit“ von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage lädt dazu ein, sich den osteuropäischen Ländern auch an Schulen stärker zu widmen.

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine machte deutlich: Nicht nur in der Politik, auch in Bildung und Gesellschaft blickte Deutschland bisher vor allem nach Westen. (Foto: Pixabay / CC0)

Der russische Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 2022 hat Osteuropa von einem Tag auf den anderen in den Fokus gerückt. Nicht nur in der Politik, auch in Bildung und Gesellschaft blickte Deutschland zuvor vor allem nach Westen, gelegentlich nach Süden.

Der neue Baustein „Osteuropa. Impulse für die Bildungsarbeit“ von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage lädt nun dazu ein, sich den osteuropäischen Ländern auch an Schulen stärker zu widmen.

„Wissen um kulturelle und gesellschaftliche Entwicklungen in Osteuropa ist allerdings kaum oder gar nicht vorhanden.“ (Sanem Kleff)

„An vielen Schulen aus unserem Netzwerk gibt es schon eine hohe Kompetenz im Umgang mit Diversität und Heterogenität – nicht zuletzt aufgrund der Zuwanderung aus dem Süden Europas und dem Nahen Osten. Wissen um kulturelle und gesellschaftliche Entwicklungen in Osteuropa ist allerdings kaum oder gar nicht vorhanden“, sagt Sanem Kleff, Direktorin von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage.

„Osteuropa. Impulse für die Bildungsarbeit“ beschäftigt sich mit dem antislawischen Rassismus und den Leerstellen im deutsch-polnischen Verhältnis. Der Baustein umfasst Tipps, wie die Befassung mit Osteuropa in Schulen und Jugendarbeit besser gelingen kann und stellt die Arbeit zivilgesellschaftlicher Organisationen in Belarus, Russland und der Ukraine vor.

Beiträge von Expertinnen und Experten

Daniel Kraft, Leiter der Kommunikationsabteilung von der Bundeszentrale für politische Bildung, analysiert, wie die Expertise bezüglich Osteuropas in Deutschland in den zurückliegenden Jahrzehnten verloren ging. Er plädiert dafür, politische und kulturelle Bildung mit Mittelosteuropabezug zu stärken und gibt eine Reihe praktischer Tipps für die schulische und außerschulischen Praxis.)

Barbara Oertel, Leiterin der Auslandsredaktion der taz, widmet sich in ihrem Text Nichtregierungsorganisationen, die sich in Belarus, der Ukraine und Russland für Menschenrechte, Demokratiebildung und Meinungsfreiheit einsetzen. Unter welchen Bedingungen arbeiten sie? Wie hat sich ihre Arbeit in den zurückliegenden 30 Jahren verändert? 

Uwe Rada, taz-Redakteur und Autor, beschäftigt sich mit der Frage, wie antipolnische Traditionen und antislawischer Rassismus mit dazu beigetragen haben, Osteuropa im Allgemeinen und Polen im Besonderen aus dem Blick zu verlieren. Welche Defizite und Missverständnisse sind im antirassistischen Milieu der Bundesrepublik bezüglich der Entwicklung im postkommunistischen Osteuropa, insbesondere Polen, angelegt? Wo gibt es Ungleichzeitigkeiten? 

Anastasia Tikhomirova, Journalistin und Kulturwissenschaftlerin, beschreibt in ihrem Text die Gegenwart und Geschichte des antislawischen Rassismus in Deutschland. Dieser lebt bis heute fort – häufig in einer sexistischen Form.

Download und Bestellung

Den 72 Seiten umfassenden Baustein Osteuropa. Impulse für die Bildungsarbeit gibt es zum kostenlosen Download als PDF. Die Printausgabe kann für eine Schutzgebühr von 2,95 € im Courage-Shop bestellt werden.