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Orientierungshilfe für den Flickenteppich

16 Bundesländer – 16 Wege in den Lehrberuf. Die Bildungsgewerkschaft präsentiert eine Analyse der Lehrerinnen- und Lehrerbildung in den Ländern, angefangen bei den Strukturen des Lehramtsstudiums über den Vorbereitungsdienst bis hin zur Fort- und Weiterbildung.

Die Lehrerinnen- und Lehrerbildung ist zu einer bildungspolitischen Dauerbaustelle geworden. Jede Schulreform in einem der 16 Bundesländer, jede neue gesellschaftliche Herausforderung, die auf Schulen zukommt, wirft die Frage auf, ob die Strukturen und die Inhalte der Lehrerinnen- und Lehrerbildung noch zeitgemäß sind. Bereits ein grober Blick auf Struktur und Organisation, Stufung und Dauer der Lehrerinnen- und Lehrerbildung in den 16 Bundesländern zeigt: Wir haben es mit einem föderalen Flickenteppich zu tun.

Die GEW gibt jetzt eine Orientierungshilfe für diesen Flickenteppich. „Lehrer_innenbildung in Deutschland – eine phasenübergreifende Analyse der Regelungen in den Bundesländern“, so lautet der Titel einer 76-seitigen Broschüre, die der Hauptvorstand der GEW vorgelegt hat. Sie dokumentiert die Expertise, die Dr. Doris Wittek (Universität Marburg) und Maik Walm (Universität Rostock) im Auftrag der Max-Traeger-Stiftung erarbeitet haben.

Umgang mit Heterogenität im Fokus

Die phasenübergreifende Analyse der Regelungen in den 16 Bundesländern, die die Erziehungswissenschaftlerin und der Erziehungswissenschaftler vorgenommen haben, vergleicht nicht nur die Strukturen des lehrerbildenden Studiums, des Vorbereitungsdienstes sowie der Fort- und Weiterbildung, sondern untersucht darüber hinaus Kooperationsbeziehungen und nimmt am Beispiel von Inklusion und Gender den Umgang mit Heterogenität in der Ausbildung in den Fokus. Daneben richtet sich der Blick auf den Quer- und Seiteneinstieg von Lehrkräften. Die Analyse erfolgt vor dem Hintergrund einer problemorientierten Darstellung der Geschichte der Reform der Lehrerinnen- und Lehrerbildung in Deutschland, die auch Positionen bildungspolitischer Akteure einbezieht. Walm und Wittek kommen in ihrer Zusammenfassung zu der Schlussfolgerung, Lehrerinnen- und Lehrerbildung habe „jeweils separat, insbesondere in der universitären Phase, Bewegung erzeugt und erlitten, ohne sich grundsätzlich neu zu orientieren.“

Demgegenüber macht sich die GEW dafür stark, die Lehrerinnen- und Lehrerbildung „als ganzheitlichen, institutionenübergreifenden Prozess zu verstehen und als solchen weiterzuentwickeln und zu reformieren: vom Hochschulstudium über das Referendariat bis hin zur Berufseinstiegsphase sowie berufsbegleitenden Fort- und Weiterbildung der Lehrerinnen und Lehrer“, schreiben die für die Lehrerinnen- und Lehrerbildung bei der GEW verantwortlichen Vorstandsmitglieder Marianne Demmer (Schule), Dr. Andreas Keller (Hochschule und Forschung) und Dr. Stephanie Odenwald (Berufliche Bildung und Weiterbildung) in ihrem gemeinsamen Vorwort.

Die Broschüre kann im GEW-Shop bestellt werden (Artikelnr.: 1522, Mindestbestellmenge: 10, Einzelpreis: 0,25 Euro, Preise zzgl. Verpackungs- und Versandkosten, Link siehe Infokasten), Einzelexemplare können Sie anfordern unter: broschuere@gew.de. Außerdem steht die Broschüre zum kostenlosen Download im Internet bereit.

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