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Umsetzungsbericht veröffentlicht

Nationale Weiterbildungsstrategie muss fortgeführt werden

Der im März veröffentlichte Umsetzungsbericht „zeigt die intensiven Aktivitäten der letzten Jahre in wichtigen Themenfeldern, doch die Arbeit ist noch lange nicht abgeschlossen", so GEW-Vorstandsmitglied Ralf Becker.

(Foto: Pixabay/CCO)

Der im März 2025 veröffentlichte Umsetzungsbericht der Nationalen Weiterbildungsstrategie (NWS) beleuchtet die Aktivitäten und Beiträge der 17 NWS-Partner, unter ihnen die GEW. Die Partner der NWS haben zu folgenden zentralen Themenstellungen der Weiterbildung Impulse erarbeitet:

  • Alphabetisierung und Grundkompetenzen
  • Zukunfts- und Schlüsselkompetenzen („Future Skills“)
  • Qualifizierungskonzepte in der technologischen und ökologischen Transformation
  • Zugänge, Beratung und Kompetenzerfassung für unterrepräsentierte Gruppen
  • Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen des Weiterbildungspersonals

„Die Arbeit an der Nationalen Weiterbildungsstrategie ist noch lange nicht abgeschlossen.“ (Ralf Becker)

Besonders begrüßt hatte die GEW, dass seit 2022 auch die allgemeine Weiterbildung - zusammen mit der beruflichen Weiterbildung - in der Nationalen Weiterbildungsstrategie behandelt wurde. Diese Forderung hatte die GEW bereits 2019 bei der Einführung der NWS gestellt.

„Der Umsetzungsbericht zeigt die intensiven Aktivitäten der letzten Jahre in wichtigen Themenfeldern, doch die Arbeit an der Nationalen Weiterbildungsstrategie ist noch lange nicht abgeschlossen“, sagte Ralf Becker, GEW-Vorstandsmitglied Berufliche Bildung und Weiterbildung. „“Die GEW fordert daher die neue Bundesregierung auf, die Nationale Weiterbildungsstrategie fortzuführen! Sonst verpufft die Forderung nach einer 'Weiterbildungsrepublik', die im Zuge der Nationalen Weiterbildungskonferenz 2024 formuliert wurde“, so Becker weiter.

Kritik an prekärer Beschäftigung

Die GEW setzt sich für gute Arbeitsbedingungen in der Weiterbildung ein und kritisiert nachdrücklich, dass politisch gesetzte Regelungen der letzten Jahrzehnte dazu geführt haben, dass in der öffentlich geförderten Weiterbildung prekäre Beschäftigungsverhältnisse eher die Regel als die Ausnahme sind. 

„Zu guten Arbeitsbedingungen gehören neben Weiterqualifizierungsmöglichkeiten des Personals adäquate Arbeitszeiten und gute Lohnbedingungen. Die Kolleg*innen machen einen tollen Job. Dieser muss im Sinne einer guten Weiterbildung auch entsprechend gewürdigt werden. Leider war die Arbeitgeberverbände nicht bereit, Mindeststandards für Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen im Rahmen der NWS zu besprechen. Wenn das so ist, müssen wir als Gewerkschaften an diesem Punkt auf unsere klassischen tarif- und arbeitspolitischen Instrumente zurückgreifen“, so Becker abschließend.

Hintergrund

Die Nationale Weiterbildungsstrategie (NWS) bringt seit 2019 die zentralen Akteure der Weiterbildungspolitik zusammen. Die NWS hat sich als Plattform für Kooperation und Koordination in der Weiterbildungspolitik in Deutschland etabliert. Sie gibt wichtige Anstöße für die Weiterentwicklung von Strukturen und Angeboten der Weiterbildung. In der NWS bündeln sich die Kräfte von Bund, Ländern, Sozialpartnern, Wirtschaftsorganisationen und der Bundesagentur für Arbeit in einem übergreifenden und partnerschaftlichen Austauschprozess.

Auf Grundlage des Updatepapiers zur Fortführung und Weiterentwicklung der NWS von September 2022 haben die 17 NWS-Partner zusammen mit Praxis und Wissenschaft in den vergangenen drei Jahren die neuen Handlungsstrategien für die Weiterbildungspolitik vor dem Hintergrund des demografischen, digitalen und ökologischen Strukturwandels erarbeitet. Dabei lag eine besondere Aufmerksamkeit auf formal geringqualifizierten Personen sowie auf kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und ihren Beschäftigten.