Sarah Lillemeier von der Universität Duisburg-Essen hat ein Verfahren entwickelt, mit dem die Arbeitsanforderungen und Belastungen in verschiedenen Berufen präzise erfasst und damit vergleichbar gemacht werden. Der Comparable-Worth-Index bildet Arbeitsinhalte detailliert und geschlechtsneutral ab. Auch psychosoziale Anforderungen wie Kooperationsfähigkeit und Einfühlungsvermögen oder die Verantwortung für das Wohlergehen anderer Menschen fließen ein. In 21 Kategorien werden Punkte vergeben, die Gesamtsumme zeigt, wie anspruchsvoll der jeweilige Job ist.
Ergebnis: In weiblich dominierten Berufen sind die Verdienste meist niedriger als in typischen Männerberufen mit demselben Indexwert. Insgesamt werden in 63 Prozent der Frauenberufe Entgelte gezahlt, die unter dem Durchschnitt aller Berufe mit vergleichbaren Arbeitsanforderungen liegen. Die Ergebnisse der Studie unterstützen laut Lillemeier die Devaluationshypothese: Trotz gleichwertiger Anforderungen wird in Frauenberufen weniger bezahlt.