„Hoch gelobt und schlecht bezahlt“
In Baden-Württemberg gingen 6.500 Tarifbeschäftigte auf die Straße. Allein dem Streikaufruf der GEW sind etwa 2.000 angestellte Lehrerinnen und Lehrer gefolgt – dadurch fielen geschätzt etwa 8.000 Stunden Unterricht aus.
Während der Kundgebung vor dem Neuen Schloss in Stuttgart sagte Doro Moritz, Vorsitzende der GEW-Baden-Württemberg: „Die Arbeit der angestellten Lehrkräfte, egal ob unbefristet oder als Krankheitsvertretung, wird hoch gelobt und schlecht bezahlt. So geht das nicht weiter. Wir erwarten von den Arbeitgebern nächste Woche in Potsdam, dass sie ein verhandlungsfähiges Gehaltsangebot vorlegen, die ohnehin schon mäßige Zusatzversorgung nicht antasten und endlich einen Eingruppierungstarifvertrag für angestellte Lehrkräfte mit uns abschließen.“
„Billigtarif“ für 18.000 Lehrkräfte im Freistaat
2.300 Streikende, darunter viele angestellte Lehrkräfte, haben sich in Bayern an Aktionen in mehreren Städten beteiligt, zu denen die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes aufgerufen hatten. In Aschaffenburg betonte Anton Salzbrunn, Vorsitzender der GEW Bayern: „Der Unmut der oft befristet beschäftigten angestellten Lehrkräfte ist groß. Sie sind sauer, dass der Freistaat die Arbeitsleistung von 18.000 Lehrerinnen und Lehrern zum Billigtarif ausnutzt. Wir verlangen, dass die Arbeitgeber endlich ein verhandlungsfähiges Angebot für eine Eingruppierung angestellter Lehrkräfte per Tarifvertrag vorlegen. Einem Diktat der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) werden wir uns nicht beugen.“
Am Montag, 16. März, ruft die GEW in Hamburg ihre tarifbeschäftigten Mitglieder, für die der Tarifvertrag der Länder (TV-L) gilt, in Schulen, Hochschulen und Weiterbildungseinrichtungen zu einem ganztägigen Warnstreik auf. Die zentrale Kundgebung mit ver.di und der Gewerkschaft der Polizei (GdP) beginnt um 9 Uhr auf dem Gänsemarkt. Hier spricht die GEW-Vorsitzende Marlis Tepe.
Fotos: Christoph Bächtle, Julia Stoye, Karin Just, Wolfram Witte und Elke Hahn