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Wissenschaftspolitik auf dem GEW-Gewerkschaftstag

Am 6. Mai 2017 beginnt in Freiburg der Gewerkschaftstag der GEW. Bis zum 10. Mai werden 432 Delegierte nicht nur über die Position der Bildungsgewerkschaft zu Bildungs- und Tarifpolitik beraten, sondern auch wissenschaftspolitische Weichen Stelle.

So liegt dem Freiburger Gewerkschaftstag ein Antrag des Hauptvorstands mit dem Titel "Stabile Beschäftigung in der Wissenschaft schaffen: neues Befristungsrecht umsetzen, Personalstruktur reformieren" vor (Antrag 2.1). Ziel des Antrages ist die Fortsetzung der erfolgreichen GEW-Kampagne für den "Traumjob Wissenschaft". Es geht darum, Dauerstellen für Daueraufgaben zu schaffen, die Personalstruktur zu reformieren und eine bessere Grundfinanzierung der Hochschulen durchzusetzen. Weiter soll die GEW ihre Wissenschaftsoffensive ausbauen und ihre Stimme für die Beschäftigten an Hochschulen und Forschungseinrichtungen stärken, schlägt der Hauptvorstand den Delegierten vor. Weitere Anträge des Bundesfachgruppenausschusses Hochschule und Forschung formulieren Forderungen zur Hochschulfinanzierung, zur Personalstruktur an Universitäten, zur Verbesserung der Lage der Lehrbeauftragten und zur Lage Geflüchteter in Forschung und Lehre. Der Bundesausschuss der Studentinnen und Studenten hat einen Antrag für ein Aktionsprogramm für studentische Beschäftigte an Hochschulen eingereicht.

Als Ergebnis der zweieinhalbjährigen Arbeit eines Zukunftsforums liegt dem Gewerkschaftstag ein Antrag mit "Leitlinien für eine innovative Lehrer_innenbildung" vor (Antrag 3.1). Dessen Ausgangspunkt ist die Vision von Bildung in einer demokratischen, sozialen und inklusiven Gesellschaft. Auf dieser Grundlage wird die Blaupause für eine Reform der Lehrerinnen- und Lehrerbildung vom Studium über den Vorbereitungsdienst bis zur Fort- und Weiterbildung entworfen. Zu den Innovationen der Leitlinien gehören das Konzept für eine an Schulstufen orientierte Ausbildung, der Vorschlag, dass Lehrkräfte an Stelle eines Unterrichtsfachs eine vertiefte inklusionspädagogische Qualifizierung erwerben können sowie das Plädoyer, den Weg für ein einphasige Ausbildung freizumachen, die Theorie und Praxis integriert.

Auf der Tagesordnung des Gewerkschaftstages steht auch die Wahl des Geschäftsführenden Vorstands. Andreas Keller, seit 2007 Vorstandsmitglied für Hochschule und Forschung, seit 2013 außerdem stellvertretender Vorsitzender der GEW, ist erneut von einer Reihe an Landesverbänden und Bundesausschüssen für beide Ämter vorgeschlagen worden.

Sämtliche Anträge, eine Präsentation der Kandidatinnen und Kandidaten und viele weitere Informationen rund um den Gewerkschaftstag werden fortlaufend online aktualisiert. Auf der www.gew-gewerkschaftstag.de ist auch der Geschäftsbericht der GEW 2013 bis 2017 zu finden – mit einer ausführlichen Darstellung der Arbeit des Organisationsbereichs Hochschule und Forschung im Geschäftsführenden Vorstand.