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Wir kämpfen. Weltweit.

Die Vereinten Nationen haben die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung beschlossen, die bis 2030 weltweit für mehr Gerechtigkeit sorgen sollen. Gute Bildung ist eins der Ziele – das nun vom Papier in die Realität umgesetzt werden muss.

BI-Generalsekretär David Edwards / Foto: Frederik Destrée (EI)

Gute Bildung ist eins der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, die bis 2030 weltweit für mehr Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit sorgen sollen. So haben es die Vereinten Nationen 2015 beschlossen. Sie haben das richtig gelesen: Auf der ganzen Welt sollen diese Ziele erreicht werden. Damit geht es nicht mehr nur, wie bei den Millenniumszielen, um Entwicklungsländer, sondern um uns alle, egal wo wir zu Hause sind.

Dass gute Bildung für alle als zentrales Ziel nachhaltiger Entwicklung verankert wurde, ist zu einem Großteil der Arbeit der in der Bildungsinternationale (BI, Education International (EI)) organisierten Gewerkschaften zu verdanken. Dafür gab es viel Anerkennung. In der Tat ist es eine großartige Leistung, auf die wir alle stolz sein können. Aber es ist nicht damit getan, nur ein Papier zu verabschieden. Dieses muss auch umgesetzt werden.

Ein qualitativ hochwertiges öffentliches Bildungssystem ist der Grundstein für gute Bildung. Zentral für dieses sind Pädagoginnen und Pädagogen, die gut ausgebildet und angemessen bezahlt werden und deren Arbeitsbedingungen stimmen. Auch überschaubare Klassen- und Gruppengrößen, professionelle Unterstützung sowie sichere und gut ausgestattete Einrichtungen sind unerlässlich. All dies muss sich in frei ausgehandelten Tarifverträgen widerspiegeln. Das Streikrecht ist ein grundlegendes Element eines guten und gleichberechtigten Verhandlungsprozesses – auch und gerade für Lehrerinnen und Lehrer.

Bildungsgewerkschaften sind ein wesentlicher Teil jeder demokratischen Gesellschaft – sowohl als Vertreterinnen eines Berufs, von dem erwartet wird, dass er künftigen Generationen demokratische Werte vermittelt, als auch als Garanten dafür, dass soziale Gerechtigkeit und demokratische Rechte eingehalten und durchgesetzt werden.

Die Arbeitsrechte der Pädagoginnen und Pädagogen werden jedoch, obwohl sie durch Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) geschützt sind, von den Regierungen zu häufig ignoriert. Die Liste der Verstöße, für die Staaten von der BI und der ILO zur Rechenschaft gezogen werden, ist viel zu lang. In Algerien, im Iran, in Kambodscha oder der Türkei sind eklatante Rechtsbrüche zu beanstanden. In Bahrain, Ecuador und Korea wurden unabhängige Bildungsgewerkschaften zwangsaufgelöst. In der Türkei wurden Zehntausende Lehrkräfte sowie Akademikerinnen und Akademiker entlassen. In Botswana plant das Parlament, dem Bildungsbereich das Streikrecht zu nehmen. Und auch in den USA gehen die Angriffe auf die Bildungsgewerkschaften durch konservative Kräfte unvermindert weiter.

Aber trotz, oder vielleicht gerade aufgrund dieser Vorgänge ist klar: Bildungsgewerkschaften sind ein wesentlicher Teil jeder demokratischen Gesellschaft – sowohl als Vertreterinnen eines Berufs, von dem erwartet wird, dass er künftigen Generationen demokratische Werte vermittelt, als auch als Garanten dafür, dass soziale Gerechtigkeit und demokratische Rechte eingehalten und durchgesetzt werden.

Deswegen ist die BI – und durch sie Bildungsgewerkschaften weltweit – in allen internationalen Foren präsent, in denen Entscheidungen mit Blick auf Bildungspraxis und -politik getroffen werden, ob das nun in New York, Brüssel oder Addis Abeba ist. Wir verteidigen Sie, die Sie in Ihrer täglichen Arbeit für bessere Bildung für alle, für Demokratie und Gleichberechtigung in vorderster Reihe stehen, gegen den steigenden Einfluss derer, die diese Grundrechte einschränken wollen und die im Bildungsbereich einen neuen Markt sehen, den sie unter dem Deckmantel sogenannter Reformen erschließen können! Das ist unsere Aufgabe – und unsere Leidenschaft. Dafür steht die weltweite Gemeinschaft der Pädagoginnen und Pädagogen insgesamt. Als Mitglieder der GEW unterstützen Sie diese weltweiten Anliegen, und wir danken Ihnen herzlich dafür!