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„Wir brauchen multiprofessionelle Teams“

50 Millionen Menschen sind auf der Flucht, davon mindestens die Hälfte Kinder. Im „Weser Kurier“ machte sich GEW Vorsitzende Marlis Tepe dafür stark, Flüchtlingskindern den Zugang zum Bildungssystem zu erleichtern.

„Das Menschenrecht auf Bildung gilt für alle Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen—ohne Ausnahme“ stellte Marlis Tepe in der Sonntagsausgabe des Weser Kuriers klar. Es sei die soziale Verantwortung eines so reichen Landes, für diese Menschen eine Willkommenskultur zu entwickeln, so Tepe.

Bildung spielt bei der Integration eine wichtige Rolle und die Lehrkräfte sind hoch motiviert, sich für Flüchtlingskinder einzusetzen. Allerdings müssten dafür auch die Rahmenbedingungen stimmen, forderte Tepe in ihrem Gastkommentar. Sie erläuterte, dass „in den Bildungseinrichtungen mehr multiprofessionelle Teams—Erzieherinnen, Lehrkräfte, Schulsozialarbeiter und Schulpsychologen—benötigt werden“.  Viele der jungen Flüchtlinge seien durch die Erlebnisse des Krieges traumatisiert, daher komme es neben der Sprachvermittlung auch auf psychologischen Beistand an.

Ganz konkret forderte Tepe zusätzliche Lehrkräfte für das Fach „Deutsch als Zweitsprache“ einzustellen und die Schulpflicht für geflüchtete Heranwachsende bis zum 21. Lebensjahr zu verlängern. Erfahrungen hätten gezeigt, dass viele Geflüchtete von einer längeren Schulpflicht profitierten, da sie so besser in Ausbildung und Beschäftigung vermittelt würden. „Das sind wichtige Signale gegen den dumpfen Rassismus, der heute vielen Flüchtlingen entgegenschlägt“ betonte Tepe zum Abschluss.


Der gesamte Kommentar ist in der Sonntagsausgabe (30.08.2015) des Weser Kuriers erschienen.

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GEW Vorsitzende Marlis Tepe