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Wie Sprache in der Migrationsgesellschaft sensibel genutzt werden kann

Das Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit und die Neuen deutschen Medienmacher haben ihr Glossar für einen diskriminierungssensiblen Sprachgebrauch in der Bildungsarbeit weiterentwickelt und neu aufgelegt.

Die Neuen deutschen Medienmacher (NdM), ein bundesweiter unabhängiger Zusammenschluss von Journalist*innen mit und ohne Migrationshintergrund, hatten bereits 2011 "Formulierungshilfen für die Berichterstattung über die Neonazi-Mordserie des NSU" veröffentlicht und zwei Jahre später zusammen mit Vertreter*innen von Medien, Wissenschaft, Politik und Verwaltung ein umfangreiches "Glossar mit Formulierungshilfen für die Berichterstattung im Einwanderungsland" erarbeitet.

In vielen Redaktionen wurden die Vorschläge und Erläuterungen von Begriffen zu den Themen Asyl, Migration oder zur Kriminalitätsberichterstattung sowie neue Bezeichnungen für Minderheiten und Mehrheitsangehörige in Deutschland positiv aufgegriffen. Und auch bei Behörden, Pressestellen, Schulen oder Universitäten ist das Glossar, das mittlerweile auch in einer interaktive Onlineversion mit Suchfunktion und über eine App verfügbar ist, stark nachgefragt. Es ist bereits in 5. Auflage erschienen und um ein Kapitel zu Sinti und Roma sowie zu Flucht und Asyl erweitert worden. Zudem sind die Texte nun in geschlechtergerechter Sprache verfasst.

Das Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit (IDA e. V.) hat das Glossar gemeinsam mit den Neuen deutschen Medienmachern für den Einsatz in der Bildungsarbeit weiterentwickelt und in überarbeiteter Form für die Jugend- und Erwachsenenbildung sowie die Zusammenarbeit mit Migrantenorganisationen und mit Geflüchteten, kurzum: für die Bildungsarbeit in der Migrationsgesellschaft, neu herausgegeben.

Auf eine inhaltliche Einführung zur Relevanz von diskriminierungssensiblem Sprachgebrauch unter der Überschrift "Wer sind 'wir', wer sind 'die Anderen'?" folgen Kapitel zu den Themen Migration, Kriminalität, Musliminnen und Muslime, Jüdinnen und Juden, Sinti, Sintize, Romnja und Roma sowie Flucht und Asyl, in denen jeweils im Stil kurzer Lexikonbeiträge die Begriffe sowie die Chancen oder Fallstricke ihrer Verwendung erläutert werden. Dabei werden empfohlene Begriffe besonders hervorgehoben.

Bis zu drei Exemplare der 68-seitigen Broschüre können bei IDA e.V. gegen eine Versandpauschale von 3,00 Euro zuzüglich der gewichtsabhängigen Portokosten unter Publikationen > Reader bestellt werden.

Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e. V. (Hg.): Glossar der Neuen deutschen Medienmacher. Formulierungshilfen für einen diskriminierungssensiblen Sprachgebrauch in der Bildungsarbeit in der Migrationsgesellschaft, 2. ergänzte Auflage, Düsseldorf 2016, 68 Seiten