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Wertschätzung von Bildungsarbeit

Die GEW spricht sich auf ihrem Gewerkschaftstag für bessere Bezahlung und gegen die Verdichtung von Arbeitszeit in Bildungsberufen aus. Verschiedene Beschlüsse zeigen, wie die GEW das in den nächsten Jahren erreichen will.

Foto: Kay Herschelmann

Die GEW wird sich auch weiterhin dafür stark machen, dass Grundschullehrerinnen nach A13 bzw. E13 besoldet werden. "Seit Jahren kämpfe ich als Grundschullehrerin in Hessen für eine bessere Bezahlung. Wenn ihr dem Beschluss zustimmt, werden wir gemeinsam weiter kämpfen", sagte Christine Diez im Namen der Antragsteller. Einstimmig stellten sich die Delegierten hinter sie. (Beschluss 2.6)

Die GEW wird die Initiative "JA13 - weil Grundschullehrerinnen es verdienen" fortsetzen und in der Öffentlichkeit deutlich machen, dass alle Lehrämter gleichwertig sind. Sie wird sich gegenüber der Politik dafür einsetzen, dass die Studiendauer für Lehrämter vereinheitlicht wird, damit dies als Argument für eine unterschiedliche Bezahlung fällt. Notfalls will die GEW den Rechtsweg beschreiten. Die GEW rechnet sich gut Chancen aus, da eindeutig sei, dass durch die schlechtere Bezahlung von Grundschullehrerinnen Frauen strukturell diskriminiert werden.

Udo Mertens aus Berlin wies darauf hin, dass sein Landesverband bereits A13/E13 für alle Lehrerinnen und Lehrer durchgesetzt habe. Der Gewerkschaftstag würdigte diesen Erfolg und nahm dies als erstrebenswertes Beispiel in den Beschluss auf.

Nicht nur die Bezahlung, auch die Arbeitszeit nimmt die GEW in den Blick. Mit dem Beschluss 2.8 fordert die GEW die Arbeitszeit und damit die Belastung der Lehrkräfte zu senken. Eberhard Brandt, Vorsitzender der GEW Niedersachsen ist optimistisch: "Wir denken, dass es jetzt neue Chancen gibt mit dem Thema voranzukommen, da das niedersächsische Oberverwaltungsgericht den Arbeitgebern aufgegeben hat, die Unterrichtsverpflichtung auch danach zu bemessen, wie viel zeitlicher Aufwand in außerunterrichtlichen Tätigkeiten steckt".

Ziel der GEW ist es, die Unterrichtsverpflichtung in allen Schulformen zu senken und in demokratisch organisierten Schulen, mit weniger Arbeitszeit, mehr Zufriedenheit zu erreichen. "Die GEW wirkt mit ihrem Kampf um die Verbesserung der Arbeitsbedingungen dafür, die Attraktivität des Berufs der Lehrerin und des Lehrers zu erhöhen und leistet einen wichtigen Beitrag, um junge Menschen dafür zu gewinnen, diesen Beruf zu ergreifen", heißt es in dem Beschluss.

"Damit wollen wir unseren gewerkschaftlichen Blick weiten, nehmen nicht nur die Arbeitszeit in den Fokus, sondern die ganze Zeit des Lebens" (Frauke Gützkow)

 

 Weitergehend ist der Beschluss "Zeit zu leben, Zeit zu arbeiten" (1.9). "Damit wollen wir unseren gewerkschaftlichen Blick weiten, nehmen nicht nur die Arbeitszeit in den Fokus, sondern die ganze Zeit des Lebens", sagte Frauke Gützkow, Leiterin der Vorstandsbereichs Frauenpolitik. Die GEW wird sich für mehr Zeitsouveränität im Arbeitsalltag und in den unterschiedlichen Lebensphasen einsetzen, um politisches Engagement zu ermöglichen sowie Zeit für Familie und Freundschaften zu schaffen.

Ebenfalls mehrheitlich wurde der Antrag 2.8 beschlossen, der sich für gute Arbeit in der Erwachsenenbildung und Weiterbildung und damit gegen die "chronische Unterfinanzierung" und die befristeten, prekären und atypischen Beschäftigungsverhältnisse in diesem Bereich richtet.

Links
  • 28. Gewerkschaftstag
  • Beschlüsse im Überblick
  • Impressionen vom Gewerkschaftstag