Zum Inhalt springen

Wer macht das Licht aus?

Der Generationenwechsel an Deutschlands Schulen hat voll eingesetzt. In den nächsten fünf Jahren scheiden jährlich 33.000 bis 35.000 Lehrkräfte aus dem öffentlichen und privaten Schuldienst aus.

Was hat das mit dem Goethe-Institut zu tun? Die Auswirkung ist eine unmittelbare, denn nach diesen Einstellungen wird auch der Markt an Deutsch- und Fremdsprachenlehrer/innen mit einer Zusatzqualifikation in DaF oder DaF-Erfahrung leer gefegt sein. Diejenigen nämlich, die jetzt noch als Freie Mitarbeiter/innen im GI tätig sind, aber auch an einer öffentlichen Schule unterrichten könnten, werden das Angebot einer Festanstellung im Schuldienst nicht ausschlagen – schon allein aus Gründen ihrer eigenen Absicherung.

Gleichzeitig wird in der Region D die erste, über acht Jahre dauernde Verrentungswelle bei den Sprachlehrkräften eingesetzt haben, so dass deren Zahl von 90 auf knapp über 70 im Jahr 2018 sinken wird. Am Endes dieses sich rasant beschleunigenden Prozesses werden im Jahr 2021 nur noch 16 der derzeit fest angestellten Lehrkräfte übrig sein.

Wenn es nicht die erklärte Absicht des GI ist, in Zukunft ausschließlich mit Lehrkräften in prekären Beschäftigungsverhältnissen zu arbeiten, dann ist es höchste Zeit, ein zukunftsweisendes Personalkonzept aufzulegen, das Antworten auf die folgenden Fragen gibt:

  • Wie soll das Berufsbild einer Lehrkraft an den GID in Zukunft gestaltet sein?
  • In welchem Umfang soll der Unterricht von fest angestellten Lehrkräften erteilt werden?
  • Wie sollen die bereits an den GID tätigen prekär Beschäftigten Lehrkräfte in die Personalrekrutierung einbezogen werden?
  • Wie und über welchen Zeitraum sollen weitere Lehrkräfte ausgewählt, eingestellt und auf ihre Tätigkeit vorbereitet werden?

Noch ist nicht erkennbar, dass sich die Verantwortlichen in der Region D und in der Personalabteilung konzentriert und mit voller Energie diesem Thema widmen – anders als im ÖMB, wo man durch Einstellung von Expert/innen und über das Volontärsprogramm als ein Instrument der Personalrekrutierung für die notwendige Verjüngung sorgt.

Dringend bedarf es daher zweier Schritte:

  1. eine mittelfristige Wirtschafts- und Personalplanung, die über das nächste Planungsjahr hinaus denkt und Voraussetzung ist, um eine vernünftige Personalpolitik in Zukunft betreiben zu können.
  2. nur dann macht die Vorbereitung von Neueinstellungen im Zuge der Erarbeitung eines Personalkonzepts Sinn.