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Weltsozialforum kehrt zurück nach Brasilien

Vom 13. – 17. März 2018 findet im brasilianischen Salvador de Bahia unter dem Motto “to resist is to create, to resist is to transform” das Weltsozialforum statt. Die GEW wird daran teilnehmen.

Seinen Ursprung hat das Weltsozialforum in Brasilien. Seit dem ersten Weltsozialforum 2001 in Porto Alegre kommen regelmäßig zehntausende Menschen aus aller Welt und unterschiedlichsten Initiativen fünf Tage in Weltsozialforen zusammen, um sich auszutauschen, Forderungen und Aktionen zu diskutieren und gemeinsam für eine andere, bessere Welt zu demonstrieren.

Die Welt scheint aus den Fugen geraten
Besser geworden ist die Welt allerdings nicht seit Porto Alegre. Im Gegenteil: Sie scheint aus den Fugen geraten. Kriege, Terror, Hass und Vertreibung haben die größte Flüchtlingskatastrophe seit Ende des Zweiten Weltkriegs ausgelöst. Reaktionäre Kräfte sind weltweit auf dem Vormarsch und schüren Rassismus, Sexismus, Islamophobie und Antisemitismus. Sie hetzen gegen Minderheiten und spielen mit den Zukunftsängsten der Menschen, um Gesellschaften zu spalten und soziale Errungenschaften zu schleifen.

Wird das Weltsozialforum noch gebraucht?
Porto Alegre markierte den Aufschwung einer neuen internationalen globalisierungskritischen Bewegung. Seitdem hat Brasilien, hat die Welt sich sehr verändert – und mit ihr das Weltsozialforum. Wo steht das Forum heute? Ist es noch Ort für soziale Bewegung oder nur noch ein Event unter vielen, eine internationale Messe von Nichtregierungsorganisationen, wie Kritiker behaupten? Brauchen wir das Weltsozialforum noch? Gehen noch emanzipatorische Impulse von ihm aus? Oder ist es längst überflüssig geworden aufgrund der Vielzahl digitaler Vernetzungen und Aktions- und Beteiligungsmöglichkeiten zivilgesellschaftlicher Organisationen bei Weltgipfeln aller Art?

Einzigartige Möglichkeit des Blicks über den Tellerrand
Für die GEW ist die Antwort klar: Angesicht der aktuellen Weltlage ist das Weltsozialforum wichtiger denn je. Seit Porto Alegre beteiligen wir uns regelmäßig mit Delegationen und Workshops an den Weltsozialforen. Nirgendwo sonst besteht für uns diese einzigartige Möglichkeit des Blicks über den Tellerrand, des Kennenlernens und internationalen Erfahrungsaustausches, der Vernetzung und Verabredung mit anderen Gewerkschaften und zivilgesellschaftlichen Initiativen.

Hunderte Veranstaltungen geplant
2018 kehrt das Weltsozialforum in sein Ursprungsland zurück. Gastgeber ist diesmal die afrobrasilianische Metropole Salvador de Bahia, Geburtsort des berühmten brasilianischen Autors Jorge Amado und Handlungsstätte vieler seiner Romane. Hunderte Veranstaltungen sind während des Weltsozialforums auf dem Gelände der staatlichen ‚Universidade Federal da Bahia‘ (UFBA) geplant. Es ist nicht zuletzt ein Verdienst der GEW und anderer Gewerkschaften der Bildungsinternationale, dass Bildung bei den Weltsozialforen eine Rolle spielt. Damit dies so bleibt, wird die GEW auch beim Weltsozialforum 2018 in Salvador de Bahia wieder dabei sein.