In der Tarifrunde für die Beschäftigen des öffentlichen Dienstes der Länder hat es an den Universitäten in Stuttgart und Tübingen erste Warnstreiks gegeben. Am 30. Januar legten die Beschäftigten für mehrere Stunden die Arbeit nieder, um gegen das Befristungsunwesen an den Hochschulen zu protestieren. In Freiburg starteten Beschäftigte eine Pausenaktion.
„Die Befristungsquote bei wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an Hochschulen liegt weiter auf dem Rekordhoch von 90 Prozent. Unsere Geduld ist am Ende. Wir brauchen konkrete tarifliche Regelungen, die das in Zukunft verhindern“, sagte die GEW-Landesvorsitzende Doro Moritz. Wenn es bei der nächsten Verhandlungsrunde in Potsdam „keine großen Fortschritte in den Verhandlungen gibt, kann ich mir gut vorstellen, dass wir auch an den Schulen in Baden-Württemberg zu Warnstreiks aufrufen“, betonte sie.
In Baden-Württemberg arbeiten 65.704 Personen an den Hochschulen, darunter 61.908 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie 3.796 Beamtinnen und Beamte. An den Schulen ist jede vierte angestellte Lehrkraft nur befristet beschäftigt. IZehn Prozent der rund 120.000 Lehrkräfte sind Angestellte.
Die Gewerkschaften fordern in der laufenden Tarifrunde für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) sechs Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 200 Euro im Monat. Die zweite Verhandlungsrunde ist für den 6. und 7. Februar in Potsdam geplant. Die dritte Runde findet am 28. Februar und 1. März ebenfalls in Potsdam statt.